Altaussee: Eröffnung des Walter Munk Parks

Zur Person

Angeblich wollte der 1917 in Wien geborene Walter Munk lieber Skilehrer im Ausseerland werden, aber seine Mutter schickte ihn 1932 nach New York, um eine Karriere als Banker einzuschlagen. Es kam anders: Munk zog weiter nach Kalifornien, an das Skripps Oceanographic Institute, wurde Physiker und Ozeanograph und einer der bedeutendsten Meeresforscher des 20. Jahrhunderts. Er lieferte wesentliche Einsichten zu Wellen, Gezeiten und der Ozeanzirkulation, und er gehörte zum wissenschaftlichen Beraterstab mehrerer US-Regierungen. Ein Jahr vor seinem Tod (2019) kehrte der damals hundertjährige Walter Munk noch einmal nach Altaussee zurück, um gemeinsam mit österreichischen Wissenschaftlern ein letztes Forschungsprojekt zu starten, das sich der umfassenden Erforschung des Altausseer Sees widmet. Sein Abschieds-Geschenk an den Lieblingsort seiner Kindheit, dem er Zeit seines Lebens eng verbunden geblieben ist.

Die Große Wertschätzung empfing er als Person, zumindest in Österreich und auch in Altaussee, erst wenige Jahre vor seinem Tod, als seine Verdienste um den D-Day medial verbreitet wurden: Bei Truppenlandungen machten hohe Brandungswellen den US-Truppen stets große Schwierigkeiten. Auf Basis seiner Analysen zum Verhalten der Brandung konnten die Generäle den besten Zeitpunkt für Landungen im Voraus berechnen. Auch die Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944 (“D-Day”) basierte auf seinen Analysen.

Der Seepark

Ursprünglich befand sich am Areal des heutigen Seeparks ein Campingplatz, der vom Bootshaus Madlmeier betrieben wurde. Nach dessen Auflösung verwilderte das Grundstück, von den Einheimischen wurde es wegen des vorgesetzten Schilf- und Schlammgürtels auch als unattraktiv für das Baden im See empfunden. Anfang der 90er Jahre gelang es, das im Privatbesitz der Familie Munk befindliche Seegrundstück sowie den dazugehörenden Brunnerplatz zu erwerben (der Kauf trug noch nichts dazu bei, dass man sich mit der Person Walter Munk näher auseinander setzte), und 1994 begann man mit einem entsprechenden Umbau in Abstimmung mit den Behörden, vor allem mit dem Naturschutz. Mittlerweile ist der Park ein Schmuckstück geworden, ein Badesteg, Beachvolleyballplatz, Kinderspielpatz sind mittlerweile errichtet worden, auch Hochzeitsschließungen sind hier in einem eigenen Gebäude möglich…..

Heute, 15. Juni, wurde einerseits die Erneuerung eines Kindergartenteiles gefeiert, andererseits ehrte man Altaussees berühmten Bewohner durch die Umbenennung des Seeparks in Walter Munk Park. Schautafeln und ein Tiefenrelief informieren über Walter Munk und die geleistetete Arbeit der Foundation.

Mehr Bilder und Infos im Ausseer Regionalfernsehen

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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