Mitte April beschloss der Nationalrat, die Leerstandsabgabe in die Kompetenz der Bundesländer zu übertragen. Damit hat das Land Oberösterreich nun die Möglichkeit, eine Abgabe für leerstehende Mietobjekte einzuführen. „Mit den zusätzlichen Mitteln könnte mehr günstiger Wohnraum geschaffen werden“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl und fordert Tempo bei der Umsetzung.
Rund 92.000 Wohnungen stehen nach Zahlen der Statistik Austria in Oberösterreich leer. Dabei verringert jede leerstehende Wohnung, die am Wohnungsmarkt nicht verfügbar ist, das Angebot und schadet so Menschen, die auf der Suche nach leistbarem Wohnraum sind. Nach Daten des AK Wohnzufriedenheitsindex geben aktuell sieben von zehn Befragten in Oberösterreich an, es werde für sie zunehmend schwieriger, eine finanziell geeignete Mietwohnung zu finden. Und: Rund 52.000 Haushalte haben in Oberösterreich Bedarf an einer geförderten Wohnung angemeldet – eine Steigerung um sechs Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr. Das zeigt eine Anfragebeantwortung aus dem Landtag.
Die Lage am Mietmarkt ist somit angespannt. „Einerseits suchen tausende Menschen günstigen Wohnraum, andererseits stehen tausende Wohnungen leer. Mit einer raschen und fairen Leerstandsabgabe kann hier steuernd eingegriffen werden“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.
Klar ist: Der geförderte gemeinnützige Wohnbau ist ein starkes Werkzeug für leistbares Wohnen, das ausgebaut gehört. Mit den Einnahmen aus der Leerstandsabgabe könnten zusätzliche Mittel in den geförderten Wohnbau fließen.