Landesrat Achleitner: 4 von 10 neuen EU-Projekten mit Tschechien mit oberösterreichischer Beteiligung

Wirtschafts- und Europa-Landesrat Markus Achleitner: „Gerade konkrete Umsetzungen bei der Zusammenarbeit über Grenzen hinweg sind Oberösterreich ein besonderes Anliegen”

Oberösterreich treibt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Tschechien weiter voran: An 4 von 10 neuen Projekten im Rahmen des Förderprogramms INTERREG Österreich-Tschechien 2021-2027 beteiligen sich Projektpartner aus Oberösterreich. Die Projekte erhalten insgesamt rund 1,5 Mio. Euro an EU-Fördermitteln. „Bei fast der Hälfte der neu genehmigten Projekte ist Oberösterreich als Projektpartner beteiligt. Das unterstreicht einmal mehr: Gerade konkrete Umsetzungen bei der Zusammenarbeit über Grenzen hinweg sind Oberösterreich ein besonderes Anliegen”, hebt Wirtschafts- und Europa-Landesrat Markus Achleitner hervor. “Die vier Projekte mit oö. Beteiligung kommen aus dem Bereich Forschung und Innovation sowie Kultur und Tourismus. Das sind genau jene Bereiche, wo Oberösterreich seine Stärken hat und fachliche Expertise gut einbringen kann”, so Landesrat Achleitner.

Das Projekt des Tourismusverbands Mühlviertler Alm Freistadt, „Gotikstraße”, zielt darauf ab, das gotische Kulturerbe des Mühlviertels grenzüberschreitend zugänglich zu machen, ein ganzjährig nutzbares touristisches Angebot zu schaffen und so dieses grenzübergreifende, regionale Kulturerbe als wesentliche Säule touristisch zu positionieren. Gleichzeitig soll die Gotikstraße nach Südböhmen erweitert werden, um so das grenzübergreifende touristische Potential des Mühlviertels besser nützen zu können.

Im grenzübergreifenden Forschungsprojekt der Johannes-Kepler-Universität und der Fachhochschule Oberösterreich, „NanoPrecMed”, soll die Grundlage für die Bildung eines neuen Biotech-/Biopharma-Industriesektors in den teilnehmenden Regionen (darunter OÖ und Südböhmen) werden. Konkret ist geplant, im Projekt drei Vorzeigebeispiele auf Basis von Nanobiopartikeln zu entwickeln: ein neuer Impfstoff gegen Enzephalitis, eine Behandlung von Hepatitis-B-Virusinfektionen sowie eine neuartige Behandlungsmöglichkeit von Krebserkrankungen. Durch das Projekt soll die regionale Wirtschaft im Biotech-/Biopharma-Sektor gestärkt werden.

Zwei weitere Projekte mit oberösterreichischer Beteiligung sind ebenfalls grenzüberschreitende Forschungsprojekte: Im Projekt „AXIMEIA”, an dem die Fachhochschule Oberösterreich beteiligt ist, steht die Nutzbarkeit der zerstörungsfreien Prüfung von Materialien mittels Röntgenbildgebung im Fokus. Im Industriesektor als auch für Kultureinrichtungen wie Museen und Archive ist diese zerstörungsfreie Prüfung – z.B. von Baumaterialien, Werkstoffen, musealen Gegenständen, alten Büchern – ein essentieller Bestandteil ihrer Arbeit. Das Projekt soll den Zugriff heimischer Organisationen auf diese Methode bzw. das Arbeiten damit erleichtern. Das Projekt „ACCURE”, an dem gleich drei oberösterreichische Organisationen (Profactor GmbH, Johannes-Kepler-Universität und Tiger Coatings GmbH & Co. KG) beteiligt sind, konzentriert sich auf die Entwicklung eines neuen 3D-gedruckten In-vitro-Hautmodells unter Verwendung innovativer Biotechnologien. Das Hautmodell soll die Struktur und Funktion der Haut originalgetreu nachahmen und anhand verschiedener Anwendungsfälle (z.B. Heilung chronischer Wunden) getestet werden. Die Forschungsergebnisse werden dabei zahlreichen oberösterreichischen Organisationen (darunter z.B. das Kepler Universitätsklinikum) zugutekommen, die im Bereich der Wund- und Hautheilung tätig sind.

Das INTERREG Programm Österreich-Tschechische Republik ist eines von 60 grenzüberschreitenden Förderprogrammen der Europäischen Union und zielt auf die Verbesserung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Österreich und der Tschechischen Republik ab. Dafür stehen dem Programm ca. 87 Mio. Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung, die in den Bereichen Forschung und Innovation, Klima und Umwelt, Bildung, Kultur und Tourismus sowie grenzüberschreitende Governance eingesetzt werden.

Im Programm INTERREG Österreich – Tschechien 2021-2027 können laufend Projekte eingereicht werden. Die nächste Sitzung des Begleitausschusses – und damit die nächste Runde der Projektgenehmigung – wird am 24. und 25. September 2024 in Wien stattfinden. Aktuelle Informationen zum Programm INTERREG Österreich – Tschechien 2021-2027 sind unter https://interreg.at-cz.eu/de zu finden.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

error: (c) by salzTV