Der Österreichische Kunstpreis wird vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport an etablierte Künstler*innen für ihr umfangreiches, international anerkanntes Gesamtwerk vergeben.
Seit 2006 entwickelt Doris Uhlich eigene Tanzprojekte. Mit ihren Performances und intimen Soloauftritten stellt die Choreografin gängige Formate und Körperbilder infrage: Die gebürtige Oberösterreicherin arbeitet mit Menschen mit unterschiedlichen Biografien und körperlichen Einschreibungen und befragt das klassische Ballett auf seine Übersetzbarkeit in zeitgenössische Kontexte. Sie öffnet die Tanzfläche für Menschen mit körperlicher Behinderung und zeigt Schönheit und die Potenziale von Nacktheit jenseits von Erotisierung und Provokation. Im Mittelpunkt ihrer Performances steht die Untersuchung der Beziehung zwischen dem Menschen und Gesellschaft, indem sie sich mit der Zukunft des menschlichen Körpers im Zeitalter seiner chirurgischen und genetischen Perfektionierung auseinandersetzt.
“Wenn man Doris Uhlichs Arbeit mit einem offenen Blick begegnet, sieht man nackte Menschen, die sich mit ihren Körpern ohne sexualisierte Zuschreibungen tänzerisch auseinandersetzen. Ihre Choreografien und ihr Tanz beschreiben emotional, aber auch humorvoll Anmut und Möglichkeiten des Menschseins, pur und unverfälscht. Im Rahmen der Eröffnung der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 hat Doris Uhlich die Botschaft für Respekt, Vielfalt und Diversität von Körpern in die Welt hinausgetragen. Ich gratuliere Doris Uhlich zum Österreichischen Kunstpreis für darstellende Kunst 2024 des BMKOES, den sie sich mit ihrem unnachgiebigen Engagement und ihrer künstlerischen Radikalität zu Recht verdient hat.“ Elisabeth Schweeger, Künstlerische Leiterin, Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024
Doris Uhlich, Pudertanz im Rahmen der Eröffnung der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 im Kurpark in Bad Ischl, 20. Jänner 2024 © Oscar Neubauer © Daniel Mayer