Alter, Babys, Berufe, Schule oder die Wirtschaft. Die Landesstatistik kennt die Zahlen, Daten und Fakten zu Salzburg und zur Bevölkerung in den 119 Gemeinden. Informationen zu den verschiedensten Themen stellt das elf–köpfige Team regelmäßig und kostenlos zur Verfügung. Aktuellstes Beispiel: Umfassende Berichte mit Statistiken und Grafiken für alle Bezirke. Kurz: Die Landesstatistik weiß, wie die Salzburger „ticken“.
Die Landesstatistik liefert zu jeder Frage, die das Bundesland betrifft, die passende Antwort. Beispielsweise wie sich die Bevölkerung im Land auf die Bezirke verteilt. „Spitzenreiter mit 1. Jänner 2024 war der Flachgau. 27,7 Prozent aller Salzburger leben dort. In der Stadt waren es 27,5 Prozent. Zusammen leben deutlich mehr als die Hälfte aller Einwohner in diesen beiden Bezirken. Hinter all diesen Zahlen verbirgt sich letztlich die Entwicklung des Bundeslandes“, betont der Leiter der Landesstatistik, Gernot Filipp. Die Bezirksverteilung der Salzburger Bevölkerung am 1. Jänner 2024 im Überblick:
- Flachgau: 27,7 Prozent (158.585 Einwohner)
- Stadt Salzburg: 27,5 Prozent (157.399 Einwohner)
- Pinzgau: 15,8 Prozent (90.131 Einwohner)
- Pongau: 14,6 Prozent (83.194 Einwohner)
- Tennengau: 10,8 Prozent (61.687 Einwohner)
- Lungau: 3,6 Prozent (20.483 Einwohner)
Filipp: „Vielseitiges Salzburg.“
Die Themen, die das Team der Landesstatistik mit Daten und Fakten untermauern, sind vielfältig. „Arbeitsmarkt, Bildung, Gesundheit und Soziales, Tourismus oder Wahlen. Wir wissen, wie die Bevölkerung und das Land ticken – und das in allen 119 Gemeinden. Wir analysieren unter anderem auch, wie sich die Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten entwickeln wird, welche Regionen wachsen oder auch schrumpfen. Diese Erkenntnisse stellen wir allen Menschen zwischen Adnet und Zell am See online kostenlos zur Verfügung – gesicherte Informationen und ein Blick in die Zukunft – ganz ohne Glaskugel“, schmunzelt Gernot Filipp.
Die Bezirke und ihre Besonderheiten
Ein Beispiel für die Arbeit der Landesstatistik sind die aktuellen Strukturdatenberichte für den Pinzgau, Pongau, Lungau, Tennengau, Flachgau, die Stadt Salzburg und das Bundesland. Auf rund 700 Seiten findet man vielfältige Informationen mit übersichtlich gestalteten Grafiken. Ulrike Höpflinger erstellt alle drei bis vier Jahre diesen Bericht. „Wir führen alle verfügbaren Daten des Landes und der Statistik Austria zusammen. Teilweise können diese aus vergangenen Jahren sein, es sind aber die aktuellsten, die im jeweiligen Themenbereich zur Verfügung stehen. Das ist akribische Detailarbeit. Aber es lohnt sich, da wir so einen guten Überblick über die Entwicklung der einzelnen Landesteile erhalten“, so Höpflinger.
„Tourismuskaiser“ Pinzgau
Das Landes-Medienzentrum hat sich einige Aspekte aus den Strukturdatenberichten näher angesehen und startet mit dem Tourismus im Pinzgau. Zwischen Unken und Krimml wurden 2023 rund 12,2 Millionen Nächtigungen gezählt, die Hälfte davon in Hotels. Damit haben salzburgweit die meisten Gäste ihren Urlaub im Pinzgau verbracht. 2023 zählte der Bezirk in der Wintersaison rund 5.200 Hotelbetriebe mit rund 93.700 Gästebetten, in der Sommersaison war es 5.150 Betriebe mit rund 91.600 Betten – jeweils ohne die Campingplätze. Der Pinzgau ist aber nicht nur Spitzenreiter in punkto Tourismus, er ist mit rund 2.640 Quadratkilometern auch der flächenmäßig größte Bezirk im Bundesland.
„Autofan“ Lungau
Ein weiteres Beispiel: Mit einer Bevölkerungsdichte von 20 Personen je Quadratkilometer ist der Lungau der am „dünnsten“ besiedelte Bezirk Salzburgs. „Wenig überraschend ist daher die starke Motorisierung. Zu Jahresanfang 2024 hatte der Bezirk exakt 20.483 Einwohnerinnen und Einwohner und rund 19.460 KFZ. Umgerechnet auf die Bevölkerung würde das bedeuten, dass rund 95 Prozent der Bewohner zwischen Tweng und Ramingstein ein Auto, ein Motorrad, einen Lastwagen oder eine Zugmaschine haben. Es gibt aber natürlich auch Personen mit mehreren KFZ – trotzdem ist der sogenannte Motorisierungsgrad in diesem Bezirk am höchsten in ganz Salzburg“, informiert Ulrike Höpflinger.
„Jungspund“ Pongau
Die 25 Gemeinden im Pongau sind „jung“ geblieben. 15,4 Prozent der Bevölkerung waren zu Jahresbeginn unter 14 Jahre alt. Im gesamten Bundesland waren es zur selben Zeit rund 14,5 Prozent. Bei der Volkszählung 2021 waren fast die Hälfte aller Familien zwischen Bad Gastein und Werfen Paare mit Kindern. Auch hier lag der Bezirk deutlich über dem Landesschnitt (46 Prozent) sowie dem Bundesschnitt (43 Prozent).
„Waldfreund“ Tennengau
Birken, Eichen, Eschen, Lärchen oder Tannen. Mehr als die Hälfte – exakt 51,1 Prozent – des Tennengaus ist bewaldet. Der Bezirk ist rund 668 Quadratkilometer groß, auf rund 342 Quadratkilometern befinden sich Bäume. „Das ist ein Spitzenwert in Salzburg. Man könnte den Tennengau auch als das ,grüne’ Herz Salzburgs bezeichnen“, sagt Ulrike Höpflinger. Aber es ist auch Platz für die Menschen: Die Bezirkshauptstadt Hallein ist die zweitgrößten Stadt im Bundesland. Dort haben am 1. Jänner 2024 rund 21.500 Menschen gelebt.
„Magnet“ Landeshauptstadt
Am 1. Jänner 2024 zählte die Stadt Salzburg exakt 157.399 Einwohner. Davon hatten 51.262 Personen keine österreichische Staatsangehörigkeit. „Wir beobachten einen stärkeren Zuzug von Menschen ohne österreichischen Pass in die Landeshauptstadt. Bei der Volkszählung 2011 waren es noch rund 30.000“, so Ulrike Höpflinger. Die größte Gruppe mit knapp 23 Prozent sind dabei sind Personen, die aus EU-Ländern stammen, die ab 2004 der Union beigetreten sind, jedoch ohne dem Vereinigten Königreich. Die größte Gruppe an Staatsbürgern in der Landeshauptstadt sind nach den Österreichern mit 16 Prozent die Deutschen.
„Pendelprofi“ Flachgau
Und noch ein Beispiel: Etwa drei Viertel der rund 80.200 Erwerbstätigen im Flachgau waren bei der Volkszählung 2021 Pendler, so viele wie in keiner anderen Region Salzburgs. Die Hälfte davon hatte ihren Arbeitsplatz in einem anderen Bezirk. Die größte Gruppe, rund 20.100 Personen, haben dabei eine Strecke von zehn bis 19 Kilometer zurückgelegt. Bei rund 2.600 waren es innerhalb Österreichs mehr als 200 Kilometer täglich, knapp über 800 Erwerbstätige pendelten ins Ausland. „Eines sticht besonders ins Auge: Männer legen auf dem Weg zur Arbeit meist größere Strecken zurück als Frauen – und das nicht nur im Flachgau“, weiß die Landesstatistik.