Botschafterin Alexandra Meissnitzer: „Salzburg ist ein Paradies, mit ein wenig Respekt bleibt dieses auch erhalten“
Auf der Dientalm am Dientner Sattel auf rund 1.400 Meter Seehöhe wird offensichtlich, wie sich Mensch, Natur und Almwirtschaft begegnen. Landesrat Josef Schwaiger und Skistar Alexandra Meissnitzer haben sich deshalb genau hier mit Almbauer Rudi Nussbaumer getroffen. Die Aktion „Respektiere deine Grenzen“ des Landes Salzburg wirbt nämlich genau für das: ein Miteinander aller Interessen – mit Respekt füreinander.
„Bitte den Hund anleinen, die Kühe sind draußen auf der Almweide!“, ruft Rudi Nussbaumer als er die Wanderer entdeckt. „Das mache ich öfter, ich versuche mir die Zeit zu nehmen auch zu erklären, warum das so wichtig ist. Die allermeisten verstehen es gleich, bei ein paar haben wir Aufklärungsbedarf. Wir alle brauchen den Tourismus und der Tourismus braucht die Almbauern, das ist unbestritten“, so Rudi Nussbaumer, der mit seiner Familie die Dientalm in Mühlbach am Hochkönig bewirtschaftet. Es ist ein Paradebeispiel für eine Alm, auf der Mensch und Natur im Einklang leben dürfen – und auch müssen.
Almwirtschaft trifft Besucher
Auf der Dientalm am Dientner Sattel verbringen 36 Milchkühe und noch einmal so viele Jungtiere ihren Almsommer, dazu kommen noch 18 Pferde und 25 Schafe. Zahlreiche Wanderwege führen hier vorbei, man kann Mountainbiken und einkehren, das Fotomotiv am Fuße des Hochkönigs mit den mächtigen Felswänden ist eines der beliebtesten überhaupt. „Ganz klar, dass wir hier wirtschaften müssen, auf der anderen Seite wollen die Gäste die Natur erleben. Das ist auch alles möglich, wenn man sich an ein paar Regeln hält“, so Rudi Nussbaumer.
Respektiere deine Grenzen
Dass es nur gemeinsam und mit viel Information auf Augenhöhe funktionieren kann, dafür steht die Aktion des Landes Salzburg „Respektiere deine Grenzen“. „Ein erhobener Zeigefinger und Schimpfen bringt gar nichts, das wissen wir. Daher setzen wir seit Jahren auf Aufklärung, Information und ein Miteinander vieler Interessen, von der Landwirtschaft über die Jägerschaft bis hin zu den alpinen Organisationen“, erzählt Landesrat Josef Schwaiger im Almgespräch mit Alexandra Meissnitzer. Der Skistar ist Botschafterin für die Aktion – aus Überzeugung.
„Salzburg ist ein Paradies!“
Meissnitzer plädiert für ein besseres Miteinander und natürlich gegenseitigen Respekt. „Salzburg ist ein Paradies“, sagt sie, „und das bedeutet auch, dass viele Menschen sich die schönsten Plätze aussuchen, sich in die Natur begeben. Teilweise wissen es die Menschen auch nicht besser und da müssen wir einfach informieren, damit das Paradies auch den kommenden Generationen erhalten bleibt!“ Botschafterin ist sie in dieser Hinsicht mit Leidenschaft und Herzblut. „Ich bin das wirklich aus Überzeugung, denn es bringt ja nichts, wenn wir nur verbieten, wir müssen es auch erklären, warum es so wichtig ist, Respekt zu haben und seine Grenzen zu kennen.“
Von klein an
Diese Erklärungen beginnen im Rahmen von „Respektiere deine Grenzen“ bereits im Kindesalter. „Wir gehen auch in die Schulen, arbeiten mit Landwirtschaft, Jägerschaft, Gemeinden und Tourismus zusammen“, betont Projektleiter Christoph Burgstaller. Und jeden Tag wächst so das gegenseitige Verständnis – und der Respekt.
„Overtourism“ ginge am Thema vorbei
Gäste wie Einheimische schätzen die Salzburger Bergwelt und Natur, doch von „Overtourism“ ist das Bundesland laut Landesrat Schwaiger und Alexandra Meissnitzer weit entfernt. „Es ist völlig klar, dass sich die Menschen die schönsten Plätze aussuchen, doch das heißt nicht, dass es zu viel ist. Im Grunde genommen kommt es nicht darauf an, wie viele Menschen unterwegs sind, sondern wie sie sich verhalten. Genau da setzen wir seit Jahren konstruktiv und informativ mit der Aktion ,Respektiere deine Grenzen‘ an, um Bewusstsein und Achtsamkeit zu stärken“, so Landesrat Josef Schwaiger.