Seit Jahrhunderten ist der Freitag, der 13., in vielen Kulturen ein Synonym für Pech und Unglück. Dieser Glaube, der tief in unserer kollektiven Vorstellungskraft verwurzelt ist, zieht sich durch unzählige Mythen, Geschichten und diente sogar oftmals als Drehbuchvorlage für kreative Hollywoodautoren. Aber was steckt wirklich hinter dem Aberglauben? Gibt es tatsächlich mehr Unfälle an diesem Tag, oder ist es nur ein weitverbreitetes kulturelles Missverständnis? Eine Analyse der Verkehrsunfallstatistiken liefert die Fakten. Aberglaube und Kultur: Ein fest verankerter Mythos Der Glaube, dass Freitag, der 13., Unglück bringt, ist eine Mischung aus religiösen und kulturellen Einflüssen, die bis ins Mittelalter zurückreichen. Die Zahl 13 gilt traditionell als Unglückszahl, während der Freitag in verschiedenen Religionen mit negativen Ereignissen assoziiert wird. In unserer modernen, wissenschaftlich geprägten Welt könnte man annehmen, dass solche Überzeugungen an Bedeutung verloren haben. Dennoch hält sich der Mythos hartnäckig, und einige Menschen meiden an diesem Tag wichtige Entscheidungen, Reisen oder sogar alltägliche Aktivitäten wie Autofahren. Der Aberglaube ist darüber hinaus auch weit verbreitet, da einige Fluggesellschaften traditionell auf die Sitzreihe 13 verzichten, um ihre Passagiere nicht zu beunruhigen. Ebenso lassen einige Hotels die Zimmernummer 13 lieber aus, um mögliche negative Assoziationen zu vermeiden. Verkehrsunfälle an einem „Unglückstag”: Fakten statt Mythen Um den Wahrheitsgehalt dieses Aberglaubens zu überprüfen, wurden die Unfallgeschehnisse im oberösterreichischen Straßenverkehr der letzten 20 Jahre analysiert. Die Daten von Freitagen, die auf den 13. fallen, wurden mit den durchschnittlichen Unfallzahlen der regulären Freitage verglichen.Die Analyse der Unfalldaten zwischen 2004 und 2023 zeigt, dass es keine signifikanten Unterschiede zwischen regulären Freitagen und Freitagen, die auf den 13. fallen, gibt. 1005 Freitage wurden seit dem Jahr 2004 in Oberösterreich betrachtet. Durchschnittlich ereignen sich dabei etwa 23,6 Unfälle. Im Vergleich dazu fällt die Zahl der Unfälle an einem Freitag, dem 13., nicht außergewöhnlich höher aus. Im Hoamatland ereigneten sich an den Freitagen, die auf den 13. fallen, rund 26,4 Verkehrsunfälle. Immerhin gab es seit dem Jahr 2004 ganze 35 Freitage, die auf den 13. fielen. An einem normalen Freitag ereignen sich durchschnittlich 0,3 tödliche Unfälle, an einem Freitag, dem 13., sind es 0,4. „Wer fest daran glaubt, dass Freitag, der 13., ein Unglückstag ist, kann durch diese Selbstsuggestion eine gewisse Unsicherheit hervorrufen. Der Aberglaube selbst wird dadurch zur größten Gefahr auf der Straße”, so Landesrat für Infrastruktur und Mobilität Mag. Günther Steinkellner (Titelbild). Fazit: Ein Mythos ohne Basis Freitag, der 13., ist statistisch betrachtet kein außergewöhnlicher Unglückstag im Straßenverkehr. Obwohl die kulturelle Bedeutung dieses Tages nach wie vor gesellschaftlich verankert ist, lassen sich keine belastbaren Belege für ein erhöhtes Unfallrisiko finden. Andere Länder, andere Sitten! Die Zahl 13 steht nicht in jedem Land der Welt für Unglück. In China ist es beispielsweise die Zahl 4, welche sich im Chinesischen ähnlich anhört wie das Wort „Tod”. In Italien hingegen steht die 17 für Pech. In Mexiko hingegen gilt die 13 sogar als Glückszahl. Was in allen Ländern und Kulturen jedoch gleich ist, ist die Tatsache, dass Angst und Sorge – ausgelöst durch eine Zahl – zu persönlichen Erwartungshaltungen führen können.„Lassen Sie sich nicht von Aberglauben leiten – sondern von einer konzentrierten und umsichtigen Fahrweise inspirieren. Ich wünsche allen -Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern, die morgen unterwegs sind, eine sichere Fahrt. Kommen Sie sicher ans Ziel!”, so Landesrat für Mobilität Günther Steinkellner abschließend. |