Nach den gewalttätigen Auseinandersetzungen beim Wiener Derby zwischen dem SK Rapid und dem FK Austria Wien am vergangenen Sonntag gab es bereits gestern Nachmittag ein gemeinsames Treffen der Bundesliga mit den beiden Klubs. Dabei wurde einerseits die Dringlichkeit der Situation geschildert und anderseits von allen Beteiligten bekräftigt, unverzüglich einen Prozess zu starten und mögliche Maßnahmen für stimmungsvolle und sichere Wiener Derbys zu erarbeiten. Eine dieser Maßnahmen kann bereits heute verkündet werden:Der SK Rapid sowie der FK Austria Wien verzichten bei den kommenden jeweils zwei Auswärtsderbys pro Klub auf Gästefans. Damit werden die kommenden vier Wiener Derbys ohne Gästefans stattfinden. Die Gästefansektoren sollen dabei aber nicht komplett leer bleiben, sondern Heimfans zur Verfügung stehen – und auch genutzt werden, um beispielsweise karitative Organisationen einzuladen.Das klare Ziel ist es, stimmungsvolle und sichere Wiener Derbys zu erleben – vor Fans beider Klubs. Deshalb wird es in den kommenden Monaten einen gemeinsamen Prozess von Austria und Rapid geben, in dem – auch unter Einbeziehung aller Stakeholder – die Rahmenbedingungen und Begleitmaßnahmen besprochen werden, um gute Voraussetzungen für eine Rückkehr der Gästefans zu schaffen.Bundesliga-Vorstandsvorsitzender Christian Ebenbauer: „Mit dem vorübergehenden Verzicht auf Gästefans und dem gemeinsamen Prozess für die Zeit danach gehen die Klubs einen wichtigen Schritt. Das Wiener Derby ist eines der traditionsreichsten Spiele der Welt und sollte ein positives Aushängeschild für die Liga und das ganze Land sein. Das war am Sonntag zum wiederholten Male nicht der Fall. Es ist das gemeinsame Ziel, dass das wieder so ist. Sicherheit für alle Zuschauer und Zuschauerinnern ist die Grundvoraussetzung für ein positives Stadionerlebnis.“FK Austria Wien-Vorstand Harald Zagiczek: „Die Sicherheit aller Fans, Mitarbeiter und Spieler hat höchste Priorität – in den vergangenen Derbys war diese nicht mehr gegeben. Das ist natürlich eine drastische Maßnahme, die uns schwergefallen ist. Wir treffen sie aber im Sinne der Sicherheit und der Familien, die weiterhin tolle Derbys erleben sollen. Unabhängig davon werden wir die Vorkommnisse vom letzten Sonntag nicht hinnehmen und mit den härtesten für uns möglichen Sanktionen reagieren. Böller oder ähnliche Feuerwerkskörper auf Personen zu werfen, ist völliger Irrsinn und wird sowohl von uns als Klub als auch von der aktiven Fanszene, die gestern dazu ebenfalls ein Statement abgegeben hat, strikt verurteilt.“SK Rapid-Präsident Alexander Wrabetz: „Für uns hat die Sicherheit aller Stadionbesucherinnen und -besucher so wie das Wohl des SK Rapid höchste Priorität. Daher haben wir uns als Präsidium dazu entschlossen, diesen Schritt zu setzen. Es ist wichtig, dass wir nun die bestmöglichen Lösungen und Konzepte für die Zukunft finden, damit auch die Wiener Derbys wieder echte Fußballfeste für alle Beteiligten sein können. Gewalt darf keinen Platz haben und wird von uns auf das Schärfste verurteilt. Wir sind als gesamte Vereinsführung davon überzeugt, dass die nun erfolgte Maßnahme die momentan beste Lösung ist, um weiteren Schaden abzuwenden.“ |