Neuigkeiten anlässlich des Landesfischertages / Arten- und Naturschutz im Fokus / Fischer übergaben Petition
Salzburger Landeskorrespondenz, 09. November 2024
(LK) Rund 11.600 Jäger sowie 10.800 Angelfischer gibt es in Salzburg in allen Bezirken. Sie bewahren Tradition und Kulturgut, kümmern sich um die Natur, achten auf das Gleichgewicht zwischen Mensch und Tier – und das zumeist ehrenamtlich. Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek nimmt am Landesfischertag an diesem Wochenende teil. Mit dabei: wichtige Neuigkeiten. Und am Sonntag findet die Hubertusmesse der Jäger statt.
Die neue Fischotterverordnung geht bald in Begutachtung, dabei wird der Zeitraum für die Jagd mit der Langwaffe von bisher acht Wochen auf 14 Wochen ausgedehnt sowie das Kontingent von 19 auf 30 erhöht. Das gemeinsame Ziel ist klar: Die Biodiversität zu erhalten. Diese Gratwanderung soll mit viel Umsicht und einer laufenden Evaluierung der Maßnahmen gelingen.
Petition der Fischer
Anlässlich des Landesfischertags am Samstag überreichte der Fischereiverein Hallein Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek eine Petition mit fast 1.000 Unterschriften für eine „sinnvolle, geregelte und überwachte Entnahme des Fischotters“- und rannte dabei sozusagen offene Türen ein. Svazek, die sich unter anderem in der Fischzucht in Hallein persönlich ein Bild von der Situation gemacht hat, spricht seit langem von einem dringenden Handlungsbedarf. Das gilt vor allem für Fischzuchten, die sich auf den Erhalt besonders gefährdeter Fischarten spezialisiert haben. Jetzt werden mehrere Maßnahmen umgesetzt.
Svazek „Schutz der Biodiversität.“
„Verschiedene Studien belegen einen Anstieg der Fischotterpopulation. Die Schäden, die die Tiere anrichten, sind teilweise enorm. Mit der neuen Verordnung werden wir das Kontingent der Bejagung von 19 auf 30 steigern und den Bejagungszeitraum mit der Langwaffe von acht Wochen auf 14 Wochen ausdehnen. Die Wirkung werden wir laufend beobachten“, so Svazek. Sie unterstreicht auch, dass man darauf achte, dass man die rechtlichen Rahmenbedingungen erfüllt. „Einerseits regelt die EU den Schutz des Fischotters, auf der anderen Seite sind auch Fischarten wie Huchen und Äsche EU-rechtlich geschützt. Wir brauchen hier ,schlaue‘ Maßnahmen, um alles zu erfüllen“, so Svazek.
Neue Verordnung wichtiger Schritt
„Voraussetzung für die ökologische Bewertung unserer Gewässer ist ein gewisses Mindestmaß an Fischen als Biomasse. Je mehr autochthone Fische, desto besser die Bewertung. Das verlangt die Wasserrahmenrichtline. Gleichzeitig schreibt die FFH-Richtlinie den Schutz des Fischotters sowie gefährdeter Arten wie Huchen und Äsche vor“, erklärt die Landeshauptmann-Stellvertreterin die Gratwanderung und sie fügt hinzu: „Diese komplexe Situation erfordert eine differenzierte Herangehensweise. Ich bin überzeugt davon, dass wir mit dieser neuen Verordnung einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung machen.“
Fünf Säulen
Die neue Verordnung basiert auf fünf Säulen. So werden künftig nach dem Wasserrechtsgesetz Laichschongebiete ausgewiesen sowie Fischzuchtanlagen, die für die Aufzucht der heimischen Fische notwendig sind und stehende Gewässer, die nicht eingezäunt werden können. Dazu kommen Fließgewässer wie bisher. Die fünfte Säule betrifft das Monitoring. „Mir war es wichtig“, betont Svazek, „dass wir hier eine differenzierte Vorgangsweise haben, die den verschiedenen Bereichen umfassend gerecht wird.“
Lob für die wichtigen Partner Fischer und Jäger
Für Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek leben Jäger und Fischer den regionalen Naturschutz aus Überzeugung, das betont sie anlässlich dieses Wochenendes ganz im Zeichen der Fischerei und Jagd. „Viele engagieren sich in unzähligen ehrenamtlichen Stunden für die Natur, die Kulturlandschaft und Gesellschaft. Zudem stärken beide Gruppen die Regionalität und Nachhaltigkeit. Dieser freiwillige Einsatz für das Bundesland muss auch mit Wertschätzung honoriert und bestmöglichen gesetzlichen Rahmenbedingungen unterstützt werden“, so Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek.
Daten und Fakten aus Salzburg
Anlässlich des Landesfischertages und der Hubertusmesse der Jägerschaft am Sonntag hier einige wichtige Daten und Fakten im Überblick. So viel vorweg: Mehr als 22.000 Personen engagieren sich Tag für Tag in diesen Bereichen im Bundesland Salzburg.
Mehr als 22.000 aktive Fischer und Jäger
Rund 11.600 Jägerinnen und Jäger, davon 1.658 Frauen, sind in 1.538 Jagdgebieten im Bundesland Salzburg aktiv. Fast ebenso viele Personen widmen sich der Fischerei. Rund 10.800 Angelfischer mit absolvierter Prüfung sind an unseren heimischen Gewässern unterwegs. Zudem gibt es im gesamten Bundesland 894 eingetragene Fischereibewirtschaftungen, also Fischereirechte und Pachtverhältnisse.