Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner beim Arbeitsmarktpolitischen Herbstgespräch: „Nachhaltige und digitale Transformation von Unternehmen, Produktionsprozessen und Produkten bringt nicht nur Herausforderungen, sondern auch neue Chancen.”
Die Twin Transition verbindet zwei große Veränderungen miteinander: Digitalisierung und Dekarbonisierung. „Die nachhaltige und digitale Transformation von Unternehmen, Produktionsprozessen und Produkten stellt nicht nur den Arbeitsmarkt und das Personalmanagement vor große Herausforderungen, sondern bringt auch neue Chancen. Qualifizierung ist dabei ein wesentlicher Faktor”, betonte Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner im Rahmen des „Arbeitsmarktpolitischen Herbstgesprächs” im OK-Mediendeck in Linz. Auf Einladung der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria wurde von Stakeholdern sowie Expertinnen und Experten diskutiert, wie Unternehmen und Beschäftige sich auf diese doppelte Transformation vorbereiten und davon profitieren können.
Für Oberösterreich als Industriebundesland Nummer 1 mit vielen produzierenden Betrieben ist die Transformation von besonderer Bedeutung. „Die Menschen, die in Oberösterreich arbeiten, leisten einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Twin Transition. Qualifizierung sowohl in Richtung Digitalisierung als auch in Richtung Nachhaltigkeit spielt daher eine wichtige Rolle, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei zu unterstützen”, betonte Landesrat Achleitner.
Kompetenzen erweitern
Auf Qualifizierungsmaßnahmen wies auch die Landesgeschäftsführerin der AMS OÖ Iris Schmidt hin: „Der Wandel betrifft sämtliche Bereiche unserer Arbeits- und Lebenswelt und wird weiter für Veränderungen sorgen. Daher ist es unabdingbar, gemeinsam mit allen arbeitsmarktpolitischen Stakeholdern Schritte zu setzen, um gute Rahmenbedingungen für Unternehmen zu schaffen und Arbeitsuchende bestmöglich bei der erforderlichen Anpassung oder Erweiterung ihrer Kompetenzen zu unterstützen. Qualifizierungsverbunde werden in Zukunft noch wichtiger sein.” Ähnlich sieht es Magdalena Burtscher, Policy Analyst im Direktorat für Arbeitsmarkt, Beschäftigung und Soziales bei der OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) in Paris: „Weiterbildung ist entscheidend, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Übergängen in neue Tätigkeitsfelder zu begleiten”, so Burtscher.
Wandel durch Elektromobilität
Das BMW Werk in Steyr steht inmitten der größten Veränderung in der Geschichte des Standortes. Dort beschäftigt man sich bereits seit 15 Jahren mit der Transformation. Christopher Schuster, Leiter Aus- und Weiterbildung, HR-Marketing und Recruiting bei BMW Motoren GmbH in Steyr hob ebenfalls den Faktor Mensch hervor: „Das umfangreiche Know-how unserer Beschäftigten aus der Produktion und Entwicklung von Antrieben bildet die Basis, um diesen Wandel zur E-Mobilität erfolgreich zu gestalten. Daher investieren wir stark in die Aus- und Weiterbildung unserer Beschäftigten, um sie für die neuen Herausforderungen bestmöglich zu rüsten und gemeinsam die Transformation zu meistern.”
Fachkräfte finden und halten
Bei der Veranstaltung wurde neben der Qualifizierung auch der steigende Fachkräftebedarf thematisiert. „Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung herausfordernd bleibt und der Arbeitsmarkt in unserem Bundesland derzeit stabil ist, schauen wir in die Zukunft. Für 2040 prognostiziert der oberösterreichische Fachkräftemonitor 151.000 fehlende Arbeitskräfte in unserem Bundesland. Diese Lücke gilt es zu schließen”, hob Landesrat Achleitner hervor. Welche Herausforderungen es mit sich bringt, viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem kurzen Zeitraum einzustellen, weiß die stark gewachsene EREMA Group GmbH in Ansfelden. „Wir setzen auf Employer Branding und legen viel Wert auf den Onboarding-Prozess, damit die neuen Beschäftigten gut starten und dem Unternehmen lange erhalten bleiben”, berichtete Julia Zautner, Head of Human Resources bei der EREMA Group GmbH.