Nach rund 30 Jahren wird das Bier als finaler Akt der Donau übergeben
Es kann als das feucht-fröhliche Finale eines jahrzehntelang geplanten und nun im ersten Abschnitt realisierten Infrastrukturprojekts tituliert werden. Mit der Verkehrsfreigabe der A26 Donautalbrücke wird nicht nur eine neue Mobilitätsader eröffnet, sondern auch ein Bier mit außergewöhnlichem Reifegrad endlich geöffnet. Das Brückenbier ist ein Relikt aus den 90er Jahren, das lange im Büro von Infrastruktur-Landesrat Mag. Günther Steinkellner lagerte. Wie Steinkellner bereits 2018 ankündigte, wird das Brückenbier (vermutlich) aus dem Jahr 1997 nach der offiziellen Verkehrsfreigabe der Donauquerung geöffnet und der Inhalt symbolisch der Donau übergeben.
Tiefgehende Symbolik
„Das Brückenbier hat lange auf diesen Tag gewartet, genau wie wir alle. Es mag ein bisschen verstaubt sein, aber es ist bereit, seine letzte Reise anzutreten – direkt in die Donau”, erklären Landesrat für Infrastruktur & Mobilität Mag. Günther Steinkellner und Stadtrat Dr. Michael Raml.
Beide Politiker möchten aber auch auf die tiefgehende Symbolik dieses tatsächlichen Alt-Biers hinweisen. „Dieses Relikt ist ein Symbol der Ingenieurskunst und der Geduld, die ein solch großes Infrastrukturprojekt erforderte. Gleichzeitig ist es ein gesellschaftspolitisches Wahrzeichen. Es verdeutlicht auch, wie eine kleine Minderheit von Projektgegnern durch Verzögerungstaktiken wichtige Vorhaben, die von der Mehrheit der Bevölkerung dringend benötigt werden, künstlich hinauszögern kann. Das Brückenbier erinnert uns daran, dass echter Fortschritt oft ein langwieriger Prozess ist, der nicht nur technische, sondern auch gesellschaftliche und legistische Herausforderungen überwinden muss. Als wichtiger Schritt in eine positive Zukunft benötigen wir effizientere Prozesse, die schnellere Rechtssicherheit herstellen, ohne die Rechte des Einzelnen zu untergraben”, unterstreicht Steinkellner einmal mehr die Wichtigkeit einer rascheren Verfahrensabwicklung.
Gerade am Beispiel des Westrings führten wiederholte Einsprüche der Projektgegnerschaft zu einem exzessiven Ausmaß an Bürokratieaufwand und damit einhergehend auch zu Verteuerungen des Projekts.
„Das Brückenbier hat die lange Reise von der Planung bis zur Fertigstellung unserer neuen Donaubrücke überdauert. Wir übergeben den Inhalt heute der Donau, um daran zu erinnern, dass wichtige Infrastrukturprojekte zu einem erfolgreichen Abschluss kommen können. Diese Brücke ist somit auch eine in Stahl gegossene Metapher für die Überwindung von Hindernissen. In einer Welt, die oft durch unterschiedliche Ansichten separiert wird, erinnern uns Brücken daran, dass der Weg nach vorne darin liegt, Verbindungen zu schaffen und zu stärken”, so Stadtrat Michael Raml.
Im Osten nichts Neues – dennoch werden Lösungen benötigt
Für Stadtrat Michael Raml zeigt die Chronologie des Westrings, dass neue Verkehrslösungen nur mit gemeinsamen Kraftanstrengungen gelingen können. Während im Westen neue Wege entstehen, ist eine Entscheidung hinsichtlich der Verkehrsthematik im Osten von Linz ausständig – nach dem Motto „Im Osten nichts Neues”. „Die Stadt Linz muss sich dem drängenden Verkehrsproblem im Süden und auf der A7 Stadtautobahn stellen. Wir brauchen handfeste Lösungen, und ein konkretes Lösungsszenario bietet die Ostumfahrung”, so Stadtrat Raml.
“Wir müssen der Wahrheit ins Auge sehen und die Segel nach dem Wind richten. Mit dem Ausbau der europäischen Verkehrsnetze wird es zwangsläufig zu Verlagerungseffekten in Richtung Linzer Stadtgebiet kommen. Die pragmatische Lösungsvariante hierfür liegt mit der Ostumfahrung am Tisch”, so Steinkellner.