„Nachhaltige Raumordnungspolitik heißt für uns auch: Bevor neues Bauland gewidmet wird, sollen leerstehende Gebäude und Brachflächen revitalisiert und genutzt werden. Die Liste der erfolgreichen Umsetzungsbeispiele dafür wird immer länger, wie die zahlreichen Einreichungen für den diesjährigen #upperREGION Award belegen”, betonte Wirtschafts- und Raumordnungs-Landesrat Markus Achleitner im Rahmen der Verleihung des #upperREGION Award 2024 gestern Abend in Linz. Aus 40 Einreichungen wurden die folgenden drei Projekte als Sieger gekürt und von Landesrat Achleitner mit dem begehrten Preis für die besten Ideen für die Revitalisierung von Brachflächen und Leerständen ausgezeichnet: Das neue Gemeindezentrum Priorat in Windhaag bei Perg, die Kapuzinerkirche und das Kapuzinerkloster in Linz und das Kleinstadtbiotop in Vöcklabruck. „Die drei Siegerprojekte sind Musterbeispiele für eine nachhaltige Standortentwicklung nach dem Grundsatz ‚Boden schützen & Zukunft ermöglichen'”, hob Landesrat Achleitner hervor. Die Preisverleihung war der Abschluss des Brachentages „Land in Sicht – Brachflächen in Oberösterreich nutzen” in Linz.
„Die Nachnutzung von vorhandenen Leerständen und Brachflächen ist auch ein wichtiger Umsetzungsschritt der von der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK) erarbeiteten ‚Österreichischen Bodenstrategie’, die im Rahmen der ersten gesamtösterreichischen Tagung der Raumordnungs-Landesrät/innen aller Bundesländer sowie des Österreichischen Gemeindebundes und des Städtebundes im April in Linz einstimmig beschlossen worden ist”, erläutert Landesrat Achleitner.
Um Best-Practice-Beispiele vor den Vorhang zu holen und zum Nachahmen anzuregen hat das Wirtschafts- und Raumordnungsressort des Landes OÖ den #upperREGION Award initiiert. Er wurde von der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria und dem Regionalmanagement OÖ mit Unterstützung der HYPO Oberösterreich und der Peneder Bau-Elemente GmbH nunmehr bereits zum vierten Mal ausgeschrieben.
Preis soll zum Nachahmen anregen
Werner Pamminger, Geschäftsführer der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria, hob die Vorbildwirkung des Preises hervor: „Als Standortagentur von Oberösterreich fördern wir aktiv die Nachnutzung von Brachen im Land. Dazu gehört, Leerstände sichtbar zu machen, den Austausch mit Fachleuten zu stärken und sowohl Unternehmen als auch Gemeinden beim Entwickeln kreativer Revitalisierungsideen zu unterstützen. Der #upperREGION Award soll mit den ausgezeichneten Projekten zum Nachahmen inspirieren.”
„Wir freuen uns über jede innovative Lösung, die die Gemeinden gemeinsam mit den Eigentümer/innen finden, um in alten Gebäuden wieder Leben einkehren zu lassen. Oft handelt es sich dabei um Gebäude in den Ortszentren, deren Neunutzung frischen Wind in das gesamte Gemeindeleben bringt. Jedes positive Beispiel, das beim #upperREGION Award prämiert wird, kann Ansporn für neue Ideen sein”, sagte Markus Brandstetter, Geschäftsführer der Regionalmanagement OÖ GmbH.
„Nachhaltigkeit und Innovation gehen in der HYPO Oberösterreich Hand in Hand. Kreative Ideen für die Nutzung von Leerstand sind essenziell für die Ressourcenschonung und die Entwicklung unserer Region. Wir sind stolz darauf, Projekte zu unterstützen, die durch nachhaltige Konzepte und zukunftsweisende Ideen überzeugen. Der #upperREGION Award ist eine großartige Plattform, um solche Initiativen zu fördern und vor den Vorhang zu holen”, begründete Klaus Kumpfmüller, Vorstandsvorsitzender der HYPO Oberösterreich, die Unterstützung durch das Bankinstitut.
„Der #upperRegion Award ist eine großartige Initiative zur Förderung der nachhaltigen und zukunftsorientierten Entwicklung unserer Region. Auch wir bei Peneder setzen darauf, bestehende Gebäude und Flächen sinnvoll weiterzuentwickeln. Als Industriebau-Spezialist revitalisieren wir Standorte und steigern deren Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz durch Sanierung, Nachverdichtung und gezielte Umbauten”, betonte Robert Punzenberger, Geschäftsführer der Peneder Bau-Elemente GmbH, Geschäftsbereich Industriebau.
Die Siegerprojekte im Detail:
Gemeindezentrum Priorat Windhaag, Windhaag bei Perg: Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten erstrahlt das ehemalige Kloster aus dem 17. Jahrhundert als modernes Gemeindezentrum. Die Mischung aus Gemeindeverwaltung, gewerblichen Mietern und Räumen für lokale Vereine, schafft einen lebendigen Mittelpunkt des Ortes. Dank dem Einsatz der Gemeinde, der Unterstützung durch das Land Oberösterreich und der ehrenamtlichen Mitwirkung der Bevölkerung verwandelte sich das baufällige Priorat in ein Vorzeigeprojekt.
Kapuzinerkirche/Kapuzinerkloster by fl-w, Linz: Das denkmalgeschützte Klosterensemble mit Kirche und Grünraum wird behutsam saniert und mit modernen Elementen revitalisiert. Das historische Gebäude, über Jahrhunderte gewachsen, wird in Symbiose mit modernen Elementen revitalisiert. Die Neugestaltung umfasst multifunktionale Arbeits- und Veranstaltungsräume, einen Betriebskindergarten und großzügige Freiflächen.
KLEINSTADTBIOTOP Vöcklabruck: Das KLEINSTADTBIOTOP (KSB) ist ein nachhaltiger und solidarischer Wirtschaftsstandort mitten am Stadtplatz von Vöcklabruck. Es entstand durch die Revitalisierung eines alten Gebäudes und bietet seit Oktober 2023 Fläche für neun Geschäfte, zwei Restaurants, drei soziale Einrichtungen, Kinderspielflächen und Veranstaltungsflächen. Besonders ist das innovative Bewirtschaftungskonzept der Markthalle. Die Unternehmen teilen sich die Arbeitstage auf – jeweils ein Geschäft übernimmt den Verkauf für alle anderen.
Zwei Anerkennungspreise:
Neben den Siegerprojekten fanden auch das Alte Hallenbad in Gallneukirchen und das Projekt „Arbeiten am Bahnhof”, eine Kooperation zwischen andys.cc Bad Ischl und der ÖBB, besondere Beachtung bei der Jury. Beide Projekte erhielten einen Anerkennungspreis, der von Peneder Industriebau unterstützt wird:
Altes Hallenbad, Gallneukirchen: Bei der Revitalisierung wurden die historische Bausubstanzen des „Alten Hallenbades” und der „Alten Feuerwehrhalle” erhalten und stehen nun als multifunktionale Veranstaltungsstätten und Treffpunkte der Gemeinschaft zur Verfügung.
andys.cc Bad Ischl mit ÖBB – “Arbeiten am Bahnhof”: Bahnhöfe im ländlichen Raum sind oft weniger frequentiert – so auch der in Bad Ischl. Ziel war es, den Bahnhof als Destination zu stärken, zu revitalisieren und neue Zielgruppen an das System Bahn und klimafreundliche Mobilität heranzuführen. Es wurden öffentlich zugängliche Co-Working Spaces mit privaten Büros und multifunktionalen Räumen für Workshops und Veranstaltungen eingerichtet.