Gütesiegel „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ für alle OÖG-Kliniken
Das Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum und das Kepler Universitätsklinikum sind bereits seit Jahren als selbsthilfefreundliche Spitäler ausgezeichnet. Nun erhalten auch alle anderen Kliniken der Oberösterreichischen Gesundheitsholding das Gütesiegel der Initiative „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“.
Im Umgang mit einer schweren oder chronischen Krankheit sind Selbsthilfegruppen für betroffene Menschen, sei es als Patientinnen und Patienten oder als Angehöriger, eine wichtige Anlaufstelle, um Unterstützung zu erhalten und zu geben. Durch den persönlichen Austausch Gleichgesinnter wird Trost gespendet, Halt gegeben, Hilfestellung angeboten und Wissen ausgetauscht. Die Angebote von Selbsthilfegruppen reichen von Gesprächsrunden, organisierten Fachvorträgen und allgemeiner sowie spezifischer Erfahrungs- und Wissensvermittlung über Workshops und Bewegungsgruppen bis hin zu Ausflügen und geselligem Miteinander. Sie richten sich an die unterschiedlichsten Zielgruppen: kranke, pflegende oder auch trauernde Menschen sowie Angehörige.
Die Initiative „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ in Oberösterreich entstand im Jahr 2012 durch den Dachverband Selbsthilfe Oberösterreich in Kooperation mit den oberösterreichischen Krankenhäusern. Das Ziel ist, die Zusammenarbeit zwischen Krankenhaus, Patient/innen und Selbsthilfegruppen zu fördern. Das Gütesiegel „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ wird alle vier Jahre neu überprüft und zeichnet Krankenhäuser aus, die sich durch eine systematische und nachhaltige Unterstützung von Selbsthilfegruppen auszeichnen. Zu den bereits seit Jahren ausgezeichneten Einrichtungen gehören innerhalb der oberösterreichischen Gesundheitsholding unter anderem das Kepler Universitätsklinikum Linz und das PyhrnEisenwurzen Klinikum Steyr. Nun folgen alle weiteren Klinikumsstandorte der OÖG. Auch sie bekommen jetzt das Gütesiegel verliehen.
Kriterien für Selbsthilfefreundliche Krankenhäuser:
• Infrastruktur: Das Krankenhaus stellt Räumlichkeiten für Veranstaltungen und Gruppentreffen für Selbsthilfegruppen zur Verfügung. Es bietet zudem eine Informationsplattform und Präsentationsmöglichkeiten für ihre Tätigkeiten.
• Aktive Information: Patient/innen bzw. deren Angehörige werden vom Krankenhaus aktiv über die Möglichkeit zur Teilnahme an Selbsthilfegruppen informiert.
• Öffentlichkeitsarbeit und Kooperation: Das Krankenhaus unterstützt Selbsthilfegruppen in ihrer Öffentlichkeitsarbeit und macht diese Kooperation auch sichtbar.
• Selbsthilfebeauftragte: Ein/e Selbsthilfebeauftragte/r fungiert als Ansprechperson und Koordinator/in für Selbsthilfegruppen-Angelegenheiten.
• Regelmäßiger Informations- und Erfahrungsaustausch: Es gibt einen regelmäßigen Informationsaustausch zwischen Krankenhaus (Pflegepersonal, Ärzt/innen,…) und Selbsthilfegruppen bzw. dem Dachverband Selbsthilfe OÖ.
• Fort- und Weiterbildungen: Die Mitarbeiter/innen im Krankenhaus werden über die Arbeit der Selbsthilfegruppen informiert und es gibt entsprechendes Informationsmaterial.
• Mitwirkung an Projekten: Selbsthilfegruppen können bei patientenrelevanten Projekten ihre Erfahrungen einbringen.
• Vereinbarung: Es gibt eine schriftliche Kooperationsvereinbarung zwischen dem Dachverband Selbsthilfe Oberösterreich und dem Krankenhaus über die Art und den Umfang der Kooperation.
Als eines der ersten Krankenhäuser Oberösterreichs hat das Kepler Universitätsklinikum das Gütesiegel bereits im Jahr 2012 verliehen bekommen. Das Klinikum bemüht sich dementsprechend bereits seit Jahren um eine gute Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen aus dem medizinischen, psychischen und sozialen Bereich. Dadurch soll Patient/innen eine über das Krankenhaus hinausragende Betreuung geboten werden. Das Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr bekam das Gütesiegel erstmals im Jahr 2018 verliehen. Derzeit kooperieren verschiedenste Selbsthilfegruppen mit dem Klinikum und stehen einer Strukturierung und Intensivierung der Zusammenarbeit äußerst positiv gegenüber.