November 2024: trocken, oft sonnig und auf den Bergen sehr mild

Einer der zehn trockensten November der Messgeschichte

Der November 2024 brachte viele Hochdruck-Wetterlagen, besonders in der ersten Monatshälfte, und war daher sehr trocken. „In der österreichweiten Auswertung gab es 71 Prozent weniger Niederschlag als in einem durchschnittlichen November”, sagt Klimatologe Alexander Orlik von der GeoSphere Austria, „es war der trockenste November seit 2020 und einer der zehn trockensten November der 167-jährigen Niederschlagsmessreihe.”

Relativ kühle Niederungen

Außerdem sorgten die bei Hochdrucklagen im Herbst typischen Kaltluftseen für große Unterschiede bei den Temperaturen. „Im Vergleich zu einem durchschnittlichen November der Klimaperiode 1991-2020 war es im November 2024 Tiefland Österreichs um 0,7 Grad zu kühl und auf den Bergen um 1,6 Grad zu warm”, sagt Klimatologe Orlik, „das ergibt im Tiefland Platz 88 in der Reihe der wärmsten November der 258-jährigen Messgeschichte und auf den Bergen Platz 17 in der 174-jährigen Gebirgsmessreihe.”

Im Vergleich zur Klimaperiode 1961-1990 lag der November 2024 im Tiefland um 0,5 Grad über dem Mittel und auf den Bergen um 2,6 Grad über dem Mittel.

Einige Bergstationen mit neuem November-Rekord

Am 1. November verzeichneten einigen Bergstationen der GeoSphere Austria einen neuen Rekord der höchsten November-Temperatur:

Am Sonnblick (S, 3109 m Seehöhe) mit 7,1 Grad (Messungen hier seit 1886), bei der Rudolfshütte (S, 2317 m) mit 13,0 Grad (Messungen hier seit 1962), am Brunnenkogel (T, 3437 m) mit 9,0 Grad (Messungen hier seit 2003). Auf der Villacher Alpe (K, 2117 m) wurde mit 12,8 Grad exakt der Wert des bisherigen Rekords aus dem Jahr 1992 erreicht (Messungen hier seit 1921).

Sonnigster November seit 2015

Die häufigen Hochdruck-Wetterlagen sorgten im Großteil Österreichs auch für einen sehr sonnigen November. In der österreichweiten Auswertung lag die Zahl der Sonnenstunden um 39 Prozent über dem Durchschnitt, was der höchste Wert in einem November seit dem Jahr 2015 ist.

In einigen Regionen waren die bei Hochdruckwetter im Herbst typischen Nebelfelder aber sehr hartnäckig: Vom Flachgau über weite Teile Oberösterreichs bis zum Mostviertel lag die Zahl der Sonnenstunden im November 2024 um rund 10 bis 30 Prozent unter dem Durchschnitt.

Nur vereinzelt überdurchschnittlich viel Schnee

Die Kombination aus wenig Niederschlag und größtenteils hohen Temperaturen brachte im Großteil Österreichs weniger Tage mit Schneedecke und geringere Neuschneesummen als in einem durchschnittlichen November. Zum Beispiel verzeichnete die Messstation der GeoSphere Austria in der Ramsau am Dachstein (ST, 1207 m Seehöhe) 23 Zentimeter Neuschneesumme (Summe der täglichen Neuschneemenge). Im Durchschnitt sind es hier 51 Zentimeter. In St. Jakob im Defereggental (T, 1383 m) gab es 18 Zentimeter Neuschnee, im Mittel sind 43 Zentimeter.

Kurze aber kräftige Wintereinbrüche brachten vorübergehend Schnee bis in ganz tiefe Lagen, was vereinzelt sogar für eine überdurchschnittliche Monatsbilanz sorgte. Zum Beispiel verzeichnete Feldkirch (V) im vergangenen November 17 Zentimeter Neuschnee, im Mittel sind es 6 Zentimeter. In Klagenfurt (K) waren es in diesem November 9 Zentimeter Neuschnee gegenüber 8 im Mittel.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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