Selbstbestimmtes Wohnen & Arbeitsmarktchancen ermöglichen: Schwerpunkte für Menschen mit Beeinträchtigungen 2025

140 neue Wohnplätze für Menschen mit Beeinträchtigung Nächste Schritte in der Arbeitsmarktinklusion

Überblick: Zwei Drittel des Sozialbudgets für Menschen mit Beeinträchtigungen

Leistungen für Menschen mit Beeinträchtigungen sind ein zentraler Bestandteil des Aufgabenfelds im Sozialressort. Insgesamt 628,7 Mio. Euro, knapp zwei Drittel des Sozialbudgets, stehen für Leistungen nach dem Chancengleichheitsgesetz (ChGLeistungen) und damit für Menschen mit Beeinträchtigungen zur Verfügung. 13.326 Personen erhalten in Oberösterreich Leistungen nach dem Chancengleichheitsgesetz, dazu gehören Unterstützungsleistungen u.a. in den Bereichen 

• Wohnen (Wohnformen und Wohnplätze), OÖ-Plan für den Ausbau von Wohnplätzen 

• Arbeit und fähigkeitsorientierte Aktivität 

• Mobile Betreuung und persönliche Assistenz 

• Sucht/psychosoziale Dienste

Gemeinsam mit Caritas-Vorstandsmitglied Stefan Pimmingstorfer und Lebenshilfe OÖPräsident Stefan Hutter präsentiert Sozial-Landesrat Christian Dörfel die Schwerpunkte des Sozialressorts im Bereich Chancengleichheit für das Jahr 2025 in den Bereichen Wohnen und Arbeit: 

• Schaffung von 140 neuen Wohnplätzen für Menschen mit Beeinträchtigung aus dem Ausbauprogramm des OÖ-Plan 

• Chancen für Arbeit und Beschäftigung schaffen und Integration am ersten Arbeitsmarkt vorantreiben durch die Umsetzung des Prozesses Arbeit und Inklusion

Caritas-Vorstandsmitglied Pimmingstorfer, Landesrat Dörfel und Lebenshilfe OÖ-Präsident Hutter präsentieren die Schwerpunkte im Bereich Menschen mit Beeinträchtigungen 2025.
(C) Land OÖ

Schwerpunkt „Wohnen“ 

Selbstbestimmtes Wohnen ermöglichen: OÖ-Plan zur Schaffung von Wohnplätzen wird 2025 weiter konsequent umgesetzt: Oberösterreich ist Vorreiter im Bereich der Chancengleichheit und der Unterstützung von Menschen mit Beeinträchtigungen, insbesondere im Bereich Wohnen. „Ein eigener Wohnplatz ist ein Zeichen für Selbstbestimmung, daher setzt das Sozialressort in diesem Bereich mit dem Ausbauprogramm einen eigenen Schwerpunkt“, so der Sozial-Landesrat. Derzeit stehen in Oberösterreich insgesamt 4.655 Wohnplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen zur Verfügung. 

Insgesamt 23,9 Mio. Euro sieht der Oberösterreich-Plan für den laufenden Betrieb von Wohnplätzen für Menschen mit Beeinträchtigungen vor. Das von Landeshauptmann Thomas Stelzer angekündigte Ausbauprogramm wird auch im kommenden Jahr konsequent fortgesetzt. Insgesamt 140 Wohnplätze sollen durch Wohnbauträger und Träger nach dem Oö. ChG im Jahr 2025 errichtet werden, zwei zentrale Partner sind hierbei Caritas und Lebenshilfe, die gemeinsam 85 der 140 Plätze realisieren. 

Insgesamt betreiben Caritas und Lebenshilfe in Oberösterreich über 1.200 Wohnplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen. In Summe werden im kommenden Jahr 2025 140 Wohnplätze umgesetzt. 

• 103 Wohnplätze entstehen im vollbetreuten Wohnen 

• 25 Plätze entstehen im Bereich Begleitetes Wohnen, 12 Plätze im Bereich Alternative Wohnformen 

Die Lebenshilfe OÖ war beim aktuell laufenden Programm des Landes Oberösterreich zum Ausbau der Wohnplätze von jährlich rund 100 neuen Plätzen, die von den unterschiedlichen Trägern der Behindertenarbeit betrieben werden, von Anfang an als zentraler Partner dabei, auch die Caritas OÖ trägt gemeinsam in Kooperation mit den ausführenden Wohnbauträgern einen großen Teil zur Schaffung von Wohnchancen bei.

Schwerpunkt „Arbeit“ 

Chancen am Arbeitsmarkt schaffen: Prozess „Arbeit und Inklusion“ soll den Weg in den ersten Arbeitsmarkt ermöglichen. Insgesamt 168,5 Mio. Euro sieht das Budget des Sozialressorts für Maßnahmen vor, die Menschen mit Beeinträchtigung die Möglichkeit einer Arbeit bzw. Beschäftigung geben. Das kann entweder in Form einer fähigkeitsorientierten Aktivität (FA) in Werkstätten oder Einrichtungen der Träger sein, in Form einer integrativen Beschäftigung (IB) direkt in Betrieben, in Form einer geschützten Arbeit (GA) oder einer beruflichen Qualifizierung (BQ). Derzeit gehen 6.778 Klient/innen in 686 Kooperationsbetrieben einer solchen Tätigkeit nach.

Die Integrative Beschäftigung, bei der die Caritas als Vertragspartner fungiert, ermöglicht Menschen mit Beeinträchtigung, in Unternehmen zu arbeiten – ohne Angestelltenverhältnis. Die Beschäftigten werden dabei von der Caritas begleitet. Aktuell sind bei der Caritas OÖ 156 Menschen in einer IB. „Die Rückmeldung der Betriebe ist, dass sie merken, wie sich durch die Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen das Klima in der Firma zum Positiven verändert, soziale Kompetenzen der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern steigen“, so Caritas-Vorstsand Stefan Pimmingstorfer. Derzeit kooperiert die Caritas in diesem Bereich mit 48 Betrieben.  

Ziel für 2025: Noch mehr Menschen mit Beeinträchtigung Chancen am 1. Arbeitsmarkt geben. Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer OÖ, Trägerorganisationen und weiteren Beteiligten wurde der umfassende Prozess „Arbeit und Inklusion“ gestartet, um die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen am ersten Arbeitsmarkt zu verbessern und Arbeits- und Tätigkeitsmodelle direkt in Betrieben auszubauen. Als Ergebnis wurden sechs Handlungsfelder mit insgesamt 25 Maßnahmen präsentiert, die sich derzeit in Umsetzung befinden und 2025 erste Erfolge bringen werden. „Ich bedanke mich bei den Trägern für die sehr gute Kooperation im Bereich „Arbeit und Inklusion“. Mit den aktuellen Maßnahmen geben wir sowohl den Klientinnen und Klienten, aber auch deren Angehörigen, die Sicherheit die sie brauchen, um den Schritt auf den ersten Arbeitsmarkt zu wagen“, so der Sozial-Landesrat. 

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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