2023: 709 Menschen wegen Alkoholproblemen von der Suchtberatung des Landes betreut / Neuer Suchtbericht gibt tiefere Einblicke
Salzburger Landeskorrespondenz, 10. Dezember 2024
(LK) Jährlich zeigt der Suchtbericht des Landes auf, wie sich die Trends bei Alkoholkonsum, Drogenmissbrauch und anderen Süchten entwickeln. Auch heuer zeigt sich wieder, dass Alkoholsucht weiterhin ein großes Problem darstellt.
Die Beratung und Betreuung von Menschen mit Alkoholproblemen erfolgt zum überwiegenden Teil durch den Psychosozialen Dienst des Landes (PSD). „Im Jahr 2023 wurden insgesamt 709 Menschen – 2022 waren es 723 – dahingehend betreut und wir wissen, dass Alkoholsucht vor allem Männer betrifft. Laut dem aktuellen Bericht waren es 71 Prozent der Betreuten“, erklärt Soziallandesrat Christian Pewny.
Pewny: „Erweitertes Angebot wird gut angenommen.“
Auch wenn die Zahl der beratenen Personen im Vergleich zum Vorjahr etwas zurückgegangen ist, die Neuzugänge sind im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. „Das zeigt, dass es wichtig war 2022 das erweiterte Angebot der Therapiemöglichkeiten durch das Ambulante Programm für Alkoholkranke zu starten. Das wird mittlerweile auch gut angenommen: 83 Personen haben 2023 eine ambulante Suchttherapie in Anspruch genommen und 128 Personen eine stationäre Therapie absolviert“, so Pewny.
Cannabis Problemdroge Nummer 1
„Während wir eine erfreuliche Zunahme an Beratungsanfragen und eine positive Sensibilisierung für Suchtfragen beobachten, gibt es auch besorgniserregende Trends, wie die Herausforderungen durch neuartige synthetische Cannabinoide “, betont Soziallandesrat Christian Pewny. 736 Personen wurden im Jahr 2023 beraten beziehungsweise betreut. 36 Prozent davon sind Jugendliche und junge Erwachsene bis 24 Jahre. So wie in den Vorjahren, wurde von den Personen in Beratung am häufigsten Cannabis als Problemdroge genannt (70 Prozent), gefolgt von Kokain (42 Prozent) und Opioiden (36 Prozent).
Hohe Dunkelziffer bei Spielsucht
Laut dem aktuellen Suchtbericht haben im Jahr 2023 32 Personen beim psychosozialen Dienst eine Beratung wegen Spielsucht in Anspruch genommen. „Das ist sehr wenig in Relation zu der Anzahl an Betroffenen. Gründe dafür sind, dass Spielsucht zum Beispiel im Vergleich zu Alkoholsucht sozial nicht so stark auffällt. Diese Personen gehen weniger häufig zum Arzt als Personen mit anderen Süchten und werden daher auch seltener an Beratungsstellen weitervermittelt“, erklärt Monika Parhammer vom Psychosozialen Dienst des Landes.
Foto: Land Salzburg/Büro Pewny