Wer in Oberösterreich eine Operation benötigt, muss viel Geduld haben. „Die Wartezeiten wurden in diesem Jahr nochmals länger. Dadurch ist auch die Gesundheit der Arbeitnehmer:innen stark beeinträchtigt. Die Krankheitsverläufe verlängern sich und die Arbeitsfähigkeit ist eingeschränkt”, sagt AK-Präsident Stangl. Außerdem brauche es Personalstrukturen und Dienstpostenpläne, die es ermöglichen, dass nicht immer wieder Operationssäle gesperrt werden müssen.
Nur ein paar Beispiele: Für eine Krampfadern-OP beträgt die Wartezeit im Kepler-Uniklinikum Linz 90 Wochen. Wer eine neue Hüfte braucht, muss sich im Ordensklinikum Linz bis zu 60 Wochen lang gedulden. Und für eine Knieprothese beträgt die Wartezeit 73 Wochen. Auch Kinder, die eine Mandel-OP benötigen, kommen nicht sofort dran. Sie sind etwa im Klinikum Wels-Grieskirchen erst nach 55 Wochen an der Reihe.
„Die Wartezeiten auf geplante Operationen in den oö. Krankenhäusern müssen dringend reduziert werden. Sie sind im Vergleich zum Vorjahr in fast allen Krankenanstalten und bei fast allen Operationen gestiegen”, so Präsident Stangl.
Besonders dramatisch hat sich die Lage im Spital in Freistadt verschärft. Für eine Krampfadern-OP warteten die Patient:innen 2023 38 Wochen, heuer beträgt die Wartezeit bereits 70 Wochen. Nicht viel besser die Lage im Krankenhaus Rohrbach. Wer sich dort eine Knieprothese machen lassen will, kommt aktuell nach 62 Wochen an die Reihe, vergangenes Jahr waren es noch 16 Wochen.
AK-Präsident Stangl: „Weiters gibt es große Unterschiede bei den Wartezeiten zwischen allgemeiner Kranken- und privater Zusatzversicherung. In manchen Spitälern warten Personen ohne private Versicherung doppelt so lange auf die benötigte Operation.” So ist die Wartezeit für Patient:innen mit Zusatzversicherung im Pyhrn-Eisenwurzen-Klinikum für eine Hüftprothese 15 Wochen, alle anderen müssen sich 28 Wochen gedulden.