ÖSV – Wintersportsplitter: Dreifachsieg beim Tournee-Auftakt in Oberstdorf

Österreichs Skispringer haben am Sonntag zum Auftakt der 73. Vierschanzentournee in Oberstdorf (GER) erneut einen Dreifach-Sieg gefeiert. Das Podium glich der Generalprobe in der Vorwoche in Engelberg (SUI), lediglich die Reihenfolge war eine andere. Stefan Kraft feierte seinen ersten Saisonsieg vor Jan Hörl und Daniel Tschofenig. Weltcup-Leader Pius Paschke (GER) wurde Vierter.

Wie beim Fünffacherfolg in der Qualifikation traten die Ski Austria Adler im ersten Tournee-Bewerb dominant und mannschaftlich geschlossen auf. Während die Salzburger Kraft und Hörl die Plätze eins und zwei zur Halbzeit souverän verteidigten, katapultierte sich der Kärntner Tschofenig mit der Tageshöchstweite von 140,5 Metern noch von Platz sieben aufs Stockerl. Michael Hayböck wurde Achter, Maximilian Ortner Elfter, und Thomas Müller glänzte beim Tournee-Debüt als 14.

Kraft beendete mit seinem ersten Saisonsieg auch eine Durststrecke auf der Großschanze in Oberstdorf, wo der 31-Jährige als bisher letzter Österreicher 2016 gewann. Zugleich katapultierte er sich mit seinem 44. Weltcup-Erfolg in die Favoritenrolle für den Tournee-Gesamtsieg, den er in seiner langjährigen Karriere erst einmal und ebenfalls als bis dato letzter Österreicher vor zehn Jahren erobert hatte.
STIMMEN:

Stefan Kraft (1. Platz): “Dreifachsieg beim Tournee-Start, das erste Mal heuer ganz oben – es ist richtig geil. Bei der Vierschanzentournee weiß ich, ich muss durchziehen. Wenn ich was gewinnen will, muss ich das machen, das passt so. Aber ich habe geschafft, was ich mir vorgenommen habe – pure Aggressivität. Und das ist belohnt worden.“

Jan Hörl (2. Platz): “Es ist ein Märchen, das haben wir uns erträumt. Ein Dreifachsieg ist mega. Das sind einmal gute Voraussetzungen für die nächsten Bewerbe.”

Daniel Tschofenig (3. Platz): “Ich habe das Beste draus gemacht. Ein Dreifachsieg ist echt genial. Da wird der ein oder andere schon einen Grant auf uns haben, aber damit können wir leben. Im Ersten war ich sehr nervös, das kannte ich gar nicht von mir. Im Zweiten war das weg – und plötzlich funktionierte es ganz leicht.“

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Stadlober über 15 km starke Achte

Nach den Sprintrennen gestern stand heute im Rahmen der Tour de Ski für die Damen das erste Distanzrennen auf dem Programm. Teresa Stadlober präsentierte sich beim 15 km Massenstartwettkampf in Toblach (ITA) von Beginn an stark, hielt sich beinahe das gesamte Rennen über im absoluten Spitzenfeld und überquerte am Ende mit einem Rückstand von 23,7 Sekunden als sehr gute Achte die Ziellinie.
In der ersten Rennhälfte blieb das Feld zunächst einigermaßen zusammen. Teresa Stadlober arbeitete sich vom Start weg schnell nach vorne und positionierte sich früh im Rennen in den Top-Ten. Nach ca.10 km zog sich das Feld aufgrund des kontinuierlich hohen Tempos an der Spitze sukzessive auseinander. Zu Beginn der Schlussrunde bildete sich dann eine neunköpfige Führungsgruppe, zu der auch die Salzburgerin gehörte, die sich auf den letzten Kilometern einen erbitterten Kampf um den Tagessieg lieferte. Am Ende triumphierte erneut die U.S-Amerikanerin Jessie Digginis, die sich im Zielsprint gegen die Finnin Kerttu Niskanen (+0,5 sec.) und die Norwegerin Astrid Oyere Slind (+0,7 sec.) durchsetzen konnte. Teresa Stadlober lieferte bis zum letzten Meter eine beherzte Vorstellung ab und durfte sich am Ende als Achte (+23,7 sec.) über einen weiteren Spitzenplatz in dieser Saison freuen.
Katharina Brudermann belegte mit einem Rückstand von 3:28,5 Minuten Rang 43.

In der Tour-Gesamtwertung verbesserte sich Teresa Stadlober nach ihrem heutigen Auftritt auf den zehnten Platz. Ihr Rückstand auf die momentan führende Amerikanerin Jessie Diggins beträgt 1:40 Minuten.
STIMME:

Teresa Stadlober (Achte): „Von Position 59 bin ich noch nie in ein Rennen gestartet und deswegen hatte ich auch gleich ein paar Zusatzmeter bis zur Startlinie zu bewältigen. Am Anfang war es natürlich ein wenig hektisch, mit vielen Stop-and-go-Phasen. Beim ersten langen Anstieg habe ich dann die Gunst der Stunde genutzt und konnte viele Plätze gutmachen. Das war wichtig, damit ich gleich in der ersten Gruppe mitlaufen konnte. In der vierten Runde habe ich dann allerdings gemerkt, dass bei mir der Stecker gezogen wurde und dann bin ich ab der Hälfte der Schlussrunde leider abgerissen. Trotzdem war das für mich ein sehr gutes Rennen, ich konnte lange mit der Spitze mithalten und bin teilweise auch über meine Verhältnisse gelaufen. Ich habe alles gegeben und mit dem achten Platz bin ich absolut zufrieden. Die Form passt und gerade nach dem enttäuschenden Sprint-Prolog gestern, war das heute ein sehr positives Ergebnis. Jetzt heißt es, sich gut zu erholen und am Dienstag wieder voll anzugreifen.“
Weiteres Programm Tour de Ski 2024/25:

Toblach (ITA):
Sonntag, 29.12.2024, 15 km Massenstart Herren (Klassisch), 14:45 Uhr
Dienstag, 31.12.2024, 20 km Einzelstart Herren (Skating), 11:30 Uhr
Dienstag, 31.12.2024, 20 km Einzelstart Damen (Skating), 14:45 Uhr
Mittwoch, 01.01.2025, 15 km Verfolgung Herren (Klassisch), 10:30 Uhr
Mittwoch, 01.01.2025, 15 km Verfolgung Damen (Klassisch), 12:30 Uhr

Val di Fiemme (ITA):
Freitag, 03.01.2025, Sprint Damen und Herren (Klassisch), 14:45 Uhr (Finalläufe)
Samstag, 04.01.2025, 20 km Skiathlon Herren, 11:00 Uhr
Samstag, 04.01.2025, 20 km Skiathlon Damen, 15:30 Uhr
Sonntag, 05.01.2025 15 km Massenstart „Final Climb“ Herren (Skating), 14:15 Uhr
Sonntag, 05.01.2025 15 km Massenstart „Final Climb“ Damen (Skating), 15:30 Uhr

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Vermeulen Elfter im Massenstart


Nach den Damen stand heute auch für die Herren in Toblach (ITA) ein 15 km Massenstartrennen in der klassischen Technik auf dem Programm. Mika Vermeulen zeigte bei der zweiten Etappe der diesjährigen Tour de Ski von Beginn an eine engagierte Leistung, lief ein offensives Rennen und war das gesamte Rennen über im Spitzenfeld zu finden. Am Ende überquerte der Steirer mit einem Rückstand von lediglich 7,1 Sekunden als starker Elfter die Ziellinie.
Zu Beginn ging es für Mika Vermeulen vor allem darum, sich aufgrund seiner hinteren Startposition sukzessive an die Spitze des Feldes zu arbeiten. Das gelang dem Steirer eindrucksvoll und bereits in der zweiten Runde führte der Österreicher das Rennen sogar zeitweise an. Im Laufe des Wettkampfes konnten sich keine Athleten entscheidend vom Feld absetzen und eine große Gruppe ging gemeinsam in die Schlussrunde. Die Entscheidung um den Tagessieg fiel erst auf der Zielgeraden, bei der sich einmal mehr der norwegische Superstar Johannes Hoesflot Klaebo durchsetzen konnte. Das Podest komplettierten mit Erik Valnes (+0,6 sec.) und Haavard Moseby (+1,2 sec.) zwei weitere Norweger. Mika Vermeulen belegte mit lediglich 7,1 Sekunden Rückstand den guten elften Platz.
Benjamin Moser klassierte sich 2:24,0 Minuten hinter dem Sieger auf Rang 62.

In der Tour-Gesamtwertung liegt Mika Vermeulen nach zwei Etappen auf Platz 15. Der Rückstand auf den führenden Norweger Johannes Hoeflot Klaebo beträgt 1:19 Minuten.
STIMME:

Mika Vermeulen (Elfter): „Das Ergebnis heute ist grundsätzlich zufriedenstellend, aber noch zufriedener bin ich mit dem Rennen und dem Rennverlauf. Die klassische Strecke hier liegt mir grundsätzlich nicht wirklich und auch das Format ist mir heute eigentlich nicht entgegengekommen. Ich habe mich aber wirklich sehr gut gefühlt und das gibt mir viel Zuversicht für die weitere Tour. Die Krankheit nach Lillehammer habe ich anscheinend sehr gut weggesteckt. Ich bin absolut zufrieden, das Material war ein Wahnsinn und von mir aus könnte es gleich morgen weitergehen, ich bräuchte keinen Ruhetag.“
Weiteres Programm Tour de Ski 2024/25:

Toblach (ITA):
Dienstag, 31.12.2024, 20 km Einzelstart Herren (Skating), 11:30 Uhr
Dienstag, 31.12.2024, 20 km Einzelstart Damen (Skating), 14:45 Uhr
Mittwoch, 01.01.2025, 15 km Verfolgung Herren (Klassisch), 10:30 Uhr
Mittwoch, 01.01.2025, 15 km Verfolgung Damen (Klassisch), 12:30 Uhr

Val di Fiemme (ITA):
Freitag, 03.01.2025, Sprint Damen und Herren (Klassisch), 14:45 Uhr (Finalläufe)
Samstag, 04.01.2025, 20 km Skiathlon Herren, 11:00 Uhr
Samstag, 04.01.2025, 20 km Skiathlon Damen, 15:30 Uhr
Sonntag, 05.01.2025 15 km Massenstart „Final Climb“ Herren (Skating), 14:15 Uhr
Sonntag, 05.01.2025 15 km Massenstart „Final Climb“ Damen (Skating), 15:30 Uhr

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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