In Kürze:
- Oberösterreichs Gesellschaft steht durch die Bevölkerungsalterung bis 2040 vor großen Herausforderungen. Der Anteil der Über-65-Jährigen wird im Jahr 2040 auf 26,9 Prozent wachsen (derzeit 19,7 %).
- Der Wandel zu einer demographisch gesehen alten Bevölkerung wird für unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche große Auswirkungen haben.
- Die Lücke zwischen Anspruch und Angebot in der Pflege wird größer werden, hinzu kommen steigende Kosten. Es wird daher nicht mehr reichen, nur an den Rahmenbedingungen zu arbeiten – es braucht eine zentrale Weichenstellung und eine gemeinsame Strategie von Gemeinden und Städten (Finanziers und Organisatoren der Pflege) und Land OÖ.
- Mit der Fachkräftestrategie Pflege und der Gründung der OÖ Pflege- und BetreuungsManagement GmbH wurden bereits zwei strategische Schritte in der Neuausrichtung der Pflege- und Betreuungslandschaft gesetzt.
- Der dritte Schritt in dieser gesamthaften Pflegestrategie beginnt nun: Die Neugestaltung der Betreuungsarchitektur.
- Ziel ist es, zukunftsweisende Pflege- und Betreuungsformen für Oberösterreich zu entwickeln, die für die Städte und Gemeinden finanzierbar bleiben.
- Die Betreuungsarchitektur ist ein Gemeinschaftsprojekt des Sozialressort des Landes mit Gemeinde- und Städtebund.
- Gemeinsam werden neue Formen der Pflege entwickelt, die in der Lage sind, die bestehende stationäre und mobile Pflege zu ergänzen.
- Dabei soll ein flexibles „Baukastensystem“ an Versorgungsmodellen entstehen, mit denen die regionalen Träger sozialer Hilfe – Sozialhilfeverbände und Magistrate – die Pflege- und Betreuungslandschaft langfristig absichern können.
- Wissenschaftlich begleitet wird der Prozess von Prof. Franz Kolland, die finalen Ergebnisse sind für Ende 2025 geplant.

Foto: Land OÖ/Margot Haag
Eine alternde Gesellschaft erfordert eine neue Strategie: die Betreuungsarchitektur 2040.
Umso mehr erfordert dieser Anstieg an älteren und pflegebedürftigen Personen eine klare Strategie und ein gemeinsames Vorgehen. Mit der Fachkräftestrategie Pflege im Jahr 2022 und der Gründung der OÖ Pflege- und BetreuungsManagement-GmbH im ersten Quartal 2025 wurde die ersten beiden strategischen Schritte getan. Insbesondere die Fachkräftestrategie Pflege zeigt bereits sehr positive Auswirkungen:
o Rückgang der leerstehenden Pflegebetten auf 1.056 (um ca. 300 innerhalb eines Jahres)
o Gewinnung von 400 zusätzliche Personen für den Pflegeberuf, u.a. durch einen neuen, niederschwelligen Berufseinstieg sowie die Drittstaatenrekrutierung
o + 29 % bei den Ausbildungsanfängern seit Umsetzung der Strategie
Der dritte Schritt in dieser gesamthaften Pflegestrategie folgt nun mit der Neugestaltung der Betreuungsarchitektur im Jahr 2025. Ziel ist es, zukunftsweisende Pflege- und Betreuungsformen für Oberösterreich zu entwickeln, die für die Städte und Gemeinden finanzierbar bleiben.
Gemeinsam werden neue Formen der Pflege entwickelt, die in der Lage sind, die bestehende stationäre und mobile Pflege zu ergänzen. Dabei gilt es einen besonderen Fokus unter anderem auch auf das Ehrenamt, Nachbarschaftsinitiativen, soziale Patensysteme oder digitale Assistenzsysteme für zuhause zu legen. Dafür sollen europaweit bereits bestehende Pilotprojekte analysiert, weiterentwickelt und zur Serienreife gebracht werden.
Das Ziel: Ein flexibles „Baukastensystem“ an Versorgungsmodellen, mit denen die regionalen Träger sozialer Hilfe – Sozialhilfeverbände und Magistrate – die Pflege- und Betreuungslandschaft langfristig absichern können.