Der jüngste Drohnenangriff auf die Schutzhülle der AKW-Reaktor-Ruine in Tschernobyl ist ein höchst alarmierender Vorfall. Auch wenn laut der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) aktuell keine erhöhten Strahlenwerte gemessen wurden, zeigt dieses Ereignis einmal mehr die extreme Verwundbarkeit nuklearer Anlagen und die damit verbundenen Risiken.
“Es ist unverantwortlich, dass militärische Angriffe auf nukleare Anlagen überhaupt stattfinden. Ein solcher Angriff kann unvorhersehbare Konsequenzen für Mensch und Umwelt haben. Der Sarkophag von Tschernobyl ist dazu da, die radioaktive Strahlung einzudämmen – jede Beschädigung erhöht die Gefahr einer Kontamination. Auch wenn die aktuellen Messwerte unauffällig sind, müssen wir uns bewusst sein, dass eine solche Eskalation schnell zu einer Katastrophe führen kann”, warnt Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.

Foto: Land OÖ/Werner Dedl
Dieser Vorfall unterstreicht erneut die massiven Gefahren, die von Atomkraftwerken ausgehen. „Es wird wieder einmal deutlich, dass Atomkraft niemals eine sichere Technologie sein kann. Sei es durch technische Defekte, menschliches Versagen oder wie in diesem Fall durch kriegerische Auseinandersetzungen – das Risiko ist nicht kontrollierbar. Wenn Tschechien, neben zwei neuen großen AKW-Blöcken in Dukovany, nun auch plant, zehn sogenannte Small Modular Reactors quer über das Land zu verteilen und Bayerns Ministerpräsident Söder entgegen aller Fakten das Wiederanfahren der alten AKW fordert, kann man das nur mit größter Besorgnis kommentieren. Daher bleibt die Forderung klar: Ein Ausstieg aus der Atomkraft ist unabdingbar, und Investitionen in erneuerbare Energien sind der einzige nachhaltige Weg in eine sichere Zukunft”, so Kaineder weiter.
„Jeder Euro, der in Atomkraft investiert wird, ist ein Euro weniger für sichere, nachhaltige Energielösungen. Die Zukunft liegt in Sonne, Wind, Wasser und innovativen Speichertechnologien”, betont Kaineder abschließend.