Salzburger Landeskorrespondenz, 04. März 2025
(LK) Egal ob Alter, Bildung, Einkommen, Gesundheit, Wahlen oder Wirtschaft. Die Expertinnen und Experten der Landesstatistik kennen alle Zahlen, Daten und Fakten zu Salzburg, seinen Bezirken und Gemeinden. Das elfköpfige Team stellt regelmäßig Informationen zu den unterschiedlichsten Themen im Land kostenlos zur Verfügung. Das aktuellste Beispiel ist ein umfassender Bericht für das Tourismusjahr 2023/2024. Mit fast 30 Millionen Nächtigungen wurden so das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten erzielt. Ein Überblick.
Im Tourismusjahr 2023/24 wurden in Salzburg knapp 30 Millionen Nächtigungen verzeichnet. Es ist das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten. Bezirksspitzenreiter war dabei der Pinzgau.
Im Tourismusjahr 2023/24 wurden in Salzburg knapp 30 Millionen Nächtigungen verzeichnet. Es ist das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten. Bezirksspitzenreiter war dabei der Pinzgau.
Filipp: „DNA Salzburgs.“
Der Leiter der Landesstatistik, Gernot Filipp, hat einen ganz speziellen Bick auf den Tourismus. „Es macht mir und natürlich dem ganzen Team Spaß, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. Der Tourismus ist eine unserer wichtigsten Wirtschaftssäulen und sichert Arbeitsplätze sowie Wohlstand. Hier hinter die Kulissen dieser Salzburger DNA zu blicken, ist jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung, aber auch ein Blick in die Seele unseres Bundeslandes“, so Filipp und sein Team.
Winter und Sommer fast gleich auf
Mit 15.593.781 Millionen Nächtigungen (52,2 Prozent) verzeichnete der Winter etwas mehr Nächtigungen als der Sommer mit 14.272.383 Millionen. Die beliebteste Unterkunftskategorie waren mit rund 16,7 Millionen Nächtigungen (55,8 Prozent) Hotels. Die Bezirksverteilungen der Nächtigungen im Tourismusjahr 2023/24 im Überblick:
Pinzgau: 12.429.927 Nächtigungen (41,6 Prozent)
Pongau: 9.482.306 Nächtigungen (31,8 Prozent)
Stadt Salzburg: 3.134.816 Nächtigungen (10,5 Prozent)
Flachgau: 2.123.543 Nächtigungen (7,1 Prozent)
Lungau: 1.614.960 Nächtigungen (5,4 Prozent)
Tennengau: 1.080.612 Nächtigungen (3,6 Prozent)
„Schmankerl“ aus dem Bericht
Natürlich finden sich im Bericht der Salzburger Landesstatistik die bekannten Daten und Fakten, wie zum Beispiel, dass der Pinzgau Sommer wie Winter die meisten Nächtigungen verzeichnet. Aber auch zum Beispiel wie sich der Städtetourismus entwickelt. Hier aber ein paar Daten und Fakten, die nicht so bekannt sind.
19 Gemeinden, eine Region
Salzburgs Tourismusregion – als Zusammenschluss von Gemeinden zu sehen – mit den meisten Nächtigungen 2023/24 war die Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern. „Diese Region umfasst 17 Gemeinden im Pinzgau sowie zwei im Pongau und zählte im vergangenen Tourismusjahr rund 6,9 Millionen Nächtigungen. Das ist mit großem Abstand Platz eins unter diesen Zusammenschlüssen. ,Silber‘ ging an die Salzburger Sportwelt mit acht Orten im Pongau. Sie zählten rund 4,9 Millionen Nächtigungen. Platz drei holte die Stadt Salzburg mit rund 3,1 Millionen Nächtigungen“, informiert Ulrike Höpflinger von der Landesstatistik, die den Bericht mit ihrer Kollegin Christine Nagl erstellt hat.
Obertauern als Winterhotspot
Den prozentual höchsten Gästeanteil in der Wintersaison verzeichneten 2023/24 die Gemeinden Tweng (94,5 Prozent) und Untertauern (90,5 Prozent), die touristisch die Region Obertauern bilden. 99,7 Prozent der Gäste in Plainfeld und 89,8 Prozent der Gäste in Henndorf verbrachten im Sommer 2024 ihren Urlaub in den beiden Flachgauer Orten, der Wintertourismus ist hier sozusagen nicht vorhanden. „Zwei Kommunen im Bundesland sind jedoch de facto ausgeglichen. St. Andrä im Lungau und St. Johann im Pongau haben jeweils einen Sommeranteil von 50,1 Prozent. Also fast gleich viele Gäste in der kalten, wie auch in der warmen Jahreszeit“, betont Ulrike Höpflinger.
St. Georgen als polnische Hochburg
Die Mitarbeiter der Landesstatistik haben sich im aktuellen Tourismusbericht auch den Nächtigungsanteil von nationalen und internationalen Gästen in den Gemeinden angesehen. „Fast 90 Prozent der Gäste in Bad Vigaun und rund 72 Prozent der Gäste in Großgmain kommen aus Österreich. Hier ist eine Verbindung mit den Kur- und Reha-Anstalten in den Orten offensichtlich. Deutsche sind besonders begeistert von Thomatal, Unken und Bramberg. Zwischen 78 Prozent und 67 Prozent der Gäste kommen aus unserem Nachbarland. St. Georgen ist hingegen mit mehr als einem Drittel der Gäste eine polnische Hochburg. In Thalgau kommen mehr als ein Viertel aller Gäste aus Ungarn“, sagt Co-Autorin Christine Nagl.
Deutscher Gästemotor
Die meisten Übernachtungen im Tourismusjahr 2023/24 ging auf das Konto deutscher Gäste mit rund 12,1 Millionen Nächtigungen. „Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Übernachtungen aus unserem Nachbarland um rund 0,3 Prozent zurück. Sie sind aber mit großem Abstand die wichtigste Gästegruppen im Land. Das größte prozentuale Wachstum bei Nächtigungen erzielte Salzburg bei China mit rund 77 Prozent, gefolgt von Staaten des ehemaligen Jugoslawiens – Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien – mit rund 29 Prozent und Indien mit rund 28 Prozent“, so Ulrike Höpflinger. Die Top sechs Herkunftsländer der Gäste nach Nächtigungen:
Deutschland: 12.151.561 (40,7 Prozent)
Österreich: 6.560.720 (22 Prozent)
Niederlande: 2.825.672 (9,5 Prozent)
Tschechische Republik: 1.088.365 (3,6 Prozent)
Vereinigtes Königreich: 827.533 (2,8 Prozent)
Dänemark: 695.975 (2,3 Prozent)
Beliebtester Reisemonat Februar
Im Tourismusjahr 2023/24 war der beliebteste Reisemonat der Februar – rund 4,6 Millionen Nächtigungen wurden hier gezählt. „Bei der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer liegt mit 4,9 Tagen ebenfalls der Februar auf dem ersten Platz. Hier merkt man, dass während den Semesterferien die Gäste im Schnitt eine Woche urlauben – jeweils von Samstag bis Samstag. Mit 2,5 Tagen verzeichnete der November die kürzeste durchschnittliche Aufenthaltsdauer. Dieser Monat hat traditionell auch die wenigsten Nächtigungen in einem Tourismusjahr“, weiß Christine Nagl.
