Die S10 – Das Mühlviertler Wirtschaftswunder
Die S10 Mühlviertler Schnellstraße hat sich als bedeutendes Infrastrukturprojekt für Oberösterreich etabliert, das die wirtschaftliche Entwicklung der Region maßgeblich positiv beeinflusste. Seit der Verkehrsfreigabe des Abschnitts von Unterweitersdorf bis Freistadt Nord am 21. Dezember 2015 haben sich entlang dieser Strecke zahlreiche Unternehmen angesiedelt, die von der verbesserten Verkehrsanbindung profitieren. Somit steht die S10 als ein Synonym für ein kleines Mühlviertler Wirtschaftswunder. Sie fungiert als überregionale Lebensader und stärkt die wirtschaftliche Vernetzung mit dem Großraum Linz.
Anschlussstelle Unterweitersdorf ist nicht mehr up to date
Auch der wirtschaftliche Raum rund um die Anschlussstelle Unterweitersdorf hat sich seit der Errichtung der S10 Mühlviertler Schnellstraße überaus dynamisch entwickelt. In den angrenzenden Gemeinden gab es eine rege Siedlungstätigkeit und eine deutliche Steigerung der wirtschaftlichen Aktivitäten durch die Ansiedelung von Firmen. Somit wurden die ursprünglichen verkehrlichen Prognosen deutlich überschritten, was auch die Leistungsfähigkeit des Kreisverkehrs an die Grenzen der Belastbarkeit bringt. Während in Oberösterreich die langjährige Verkehrsentwicklung ein durchschnittliches Plus von rund 1,5 Prozent verzeichnete, zeigte sich im Landesstraßennetz entlang der S10 eine doppelt so große Zunahme von etwa 3 Prozent jährlich. Aufgrund der hohen Verkehrsfrequenzen kommt es in den morgendlichen und abendlichen Stoßzeiten zu Überlastungen und erheblichen Stauerscheinungen, die weit in die B124 Königswiesener Straße und sogar bis auf die S10 Mühlviertler Schnellstraße zurückreichen.

(C) Land OÖ/Daniel Kauder
Gerade die Staubildungen auf der S10 Mühlviertler Schnellstraße stellen ein extrem hohes Verkehrsrisiko dar. Gemeinsam ergreifen das Land Oberösterreich und die ASFINAG die Initiative, um sowohl die Sicherheit als auch die Effizienz an der Anschlussstelle Unterweitersdorf zu steigern.
Es wurde eine Verkehrsuntersuchung und Machbarkeitsstudie zur Vermeidung des Rückstaus und damit zur Verbesserung der Verkehrssicherheit erstellt. Als beste Variante kristallisierte sich ein Umbau zu einer ampelgeregelten Kreuzung anstelle des Kreisverkehrs und dazu ein vierstreifiger Ausbau der B124 Königswiesener Straße in Richtung Pregarten heraus. Ziel des Umbaus ist es, den Verkehrsfluss zu verbessern, den Rückstau auf beiden Straßenabschnitten zu vermeiden und damit die Verkehrssicherheit speziell auf der S10 Mühlviertler Schnellstraße zu verbessern.
Neue Auf- und Abfahrtsrampen
Die ASFINAG verbreitert die S10-Auf- und Abfahrtsrampen bzw. die anschließende Brücke über die Schnellstraße um einen zweiten Fahrstreifen. Auf der Abfahrtsrampe im Zulauf zur Kreuzung stehen künftig vier Fahrstreifen – zwei pro Richtung – zur Verfügung. Im Zuge des Umbaus wird die bestehende Gewässerschutzanlage umgebaut und modernisiert.
In Unterweitersdorf entsteht die größte ampelgeregelte Kreuzung des Landes
Nach Erarbeitung, Prüfung und Vergleich mehrerer Varianten entpuppte sich der Umbau des Kreisverkehrs zu einer vierstrahligen ampelgeregelten Kreuzung als zukunftsorientierte Bestvariante. Neben den Themenbereichen Sicherheit und Leistungsfähigkeit waren vor allem die möglichst geringe zusätzliche Flächenversiegelung, die bauliche Umsetzbarkeit (Bauzeit) sowie die Wirtschaftlichkeit entscheidende Kriterien.
Neben den erweiterten Zu- und Abfahrtsrampen werden auch die Strukturen der Landesstraßensysteme erweitert, um einen flüssigen Verkehr zu gewährleisten. Sowohl auf der B125 Prager Straße als auch auf der B124 Königswiesener Straße werden zusätzliche Kapazitäten errichtet, die sich im Zusammenhang mit einem intelligenten Ampelsystem positiv auf die Verkehrssicherheit auswirken.