Täglich rollen tausende LKW über die Innkreisautobahn A8, die österreichweit den stärksten Schwerverkehr aufweist. Allein im vergangenen Jahr wurden am Grenzübergang Suben 3.377.710 Schwerverkehrsfahrzeuge gezählt. Der Anteil des Schwerverkehrs in Suben liegt somit bei rund 30,14 %. Im Vergleich dazu fuhren jährlich 2.586.390 Schwerverkehrsfahrzeuge über die Brennerstrecke. Hier liegt der Schwerverkehrsanteil bei 21,48 %. Die Zahlen verdeutlichen eindrucksvoll, wie stark die A8 durch den Schwerverkehr belastet ist.
Neben dem ohnehin dichten Verkehrsaufkommen auf der zweispurigen Autobahn sorgen sogenannte „Elefantenrallyes“ regelmäßig für Frust und gefährliche Situationen. Kilometerlange Überholmanöver durch LKWs blockieren dabei nicht nur die linke Spur, sondern erhöhen auch das Risiko für schwere Unfälle.
Diese Problematik führt zu Beschwerden aus der Bevölkerung und erzeugt ein erhebliches Konfliktpotenzial. Die Landesverkehrsabteilung OÖ und die Autobahnpolizeiinspektionen Wels und Ried zeigen anhand ihrer Statistiken, dass durchaus kontrolliert und gestraft wird. Allein zwischen November 2024 und Ende Februar 2025 wurden insgesamt 404 Übertretungen wegen verbotener LKW-Überholmanöver mittels Organmandat geahndet. Zusätzlich gingen 150 Anzeigen an die zuständigen Bezirkshauptmannschaften.
Doch trotz regelmäßiger Kontrollen können diese gefährlichen Manöver nicht vollständig unterbunden werden. Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner betont dabei insbesondere die unzureichende Verkehrsinfrastruktur: „Obwohl die A8 österreichweit den höchsten Anteil an Schwerverkehr aufweist, stehen nach wie vor lediglich zwei Fahrstreifen pro Richtung zur Verfügung. Besonders kritisch wird es dann, wenn LKW auf langen Abschnitten überholen und somit den gesamten Verkehrsfluss blockieren“,unterstreicht Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.
Expert/innen und Verkehrsteilnehmer/innen sind sich einig, dass eine bauliche Erweiterung der A8 erhebliche Entlastung schaffen könnte. Ein partieller dreispuriger Ausbau der Innkreisautobahn könnte die Überholproblematik deutlich entschärfen. Gleichzeitig wird gefordert, auf zweispurigen Abschnitten ein konsequentes LKW-Überholverbot einzuführen, um den Verkehrsfluss stabil zu halten und gefährliche Situationen zu vermeiden.
Aufgrund der starken Auslastung der A8 nutzen viele LKW zusätzliche Ausweichoptionen auf Landesstraßen wie der B148, wodurch das Landesstraßennetz weiter belastet wird. „Gerade der Schwerverkehr führt zu erhöhtem Sanierungsbedarf und damit verbundenen hohen Kosten auf unseren Landesstraßen“, erläutert Infrastruktur-Landesrat Steinkellner. „Es wäre sehr hilfreich, wenn auch die Bundesregierung die Notwendigkeit eines Ausbaus der Infrastruktur auf der A8 erkennen und unterstützen würde.“
Die Elefantenrallyes auf der A8 bleiben damit ein dringliches Thema, das kontinuierliche Aufmerksamkeit und Lösungen verlangt. Verkehrsteilnehmer/innen, Kontrollorgane und die oberösterreichische Landespolitik setzen gemeinsam auf zukunftsorientierte Maßnahmen, um den Verkehrsfluss zu verbessern und die Verkehrssicherheit nachhaltig zu erhöhen.
