Am Wochenende wurden drei Fälle von Maul- und Klauenseuche (MKS) in der Slowakei auf Höfen mit je 1.000 Rindern bestätigt. Nach einem vorangegangenen Ausbruch in Ungarn (Milchviehbetrieb mit 1.400 Rindern) Anfang März appelliert Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger, die Biosicherheitsmaßnahmen auf den heimischen Betrieben streng einzuhalten. Ein 72-stündiger Transportstopp für Schlachttiere aus der Slowakei wurde vom Bund als Sofortmaßnahme vorgenommen. „Die Maul- und Klauenseuche ist hochansteckend und kann innerhalb kurzer Zeit massive wirtschaftliche und tiergesundheitliche Folgen haben. Oberste Priorität hat nun die konsequente Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen in unseren landwirtschaftlichen Betrieben, um eine Einschleppung nach Österreich zu verhindern“, betont Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger.
Hochansteckende Viruserkrankung mit enormem Schadpotenzial
MKS ist eine Viruserkrankung, die hauptsächlich Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen betrifft. Im Falle einer Einschleppung nach Österreich würden strenge Maßnahmen zur Eindämmung erforderlich: die Errichtung einer Sperrzone sowie die Keulung aller betroffenen Tiere. Eine Infektion des Menschen kann in Einzelfällen auftreten, führt jedoch in der Regel nicht zu einer Erkrankung.
Infektionswege und Präventionsmaßnahmen
Das Virus wird durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, deren Produkten (z. B. Milch, Fleisch, Samen) oder kontaminierten Materialien übertragen. Eine luftgestützte Übertragung ist unter günstigen Bedingungen über Entfernungen von bis zu 60 Kilometern möglich. Die Inkubationszeit beträgt zwischen 2 und 14 Tagen.
Wichtige Biosicherheitsmaßnahmen zur Vermeidung einer Einschleppung sind beispielsweise:
- Einrichtung einer Hygieneschleuse mit Waschmöglichkeiten (Seife, Desinfektionsmittel)
- Zutritt betriebsfremder Personen nur mit betriebseigener oder Schutzkleidung (Overall, Stiefel, Handschuhe, Haube)
- Strenge Quarantänemaßnahmen für Zukaufstiere (mind. 4-6 Wochen)
- Einkauf von Tieren nur aus bekannten Beständen mit gesichertem Gesundheitsstatus
Aufruf zur Wachsamkeit
Landwirtschaftliche Betriebe in Österreich sind aufgerufen, höchste Vorsicht walten zu lassen und die Biosicherheitsmaßnahmen strikt einzuhalten. Konsequente Maßnahmen sind entscheidend, um einen Ausbruch in Österreich zu verhindern.