Weiterhin keine Fälle in Österreich / Achtung bei Ferienreisen in Seuchengebiete / Stallzutritte auf Minimum reduzieren
Salzburger Landeskorrespondenz, 04. April 2025
(LK) Auch wenn es weiterhin keinen Fall der Maul- und Klauenseuche in Österreich gibt, ist es aus Sicht der Landesveterinärdirektion wichtig, dass in Salzburg vor allem im Bereich der Landwirtschaft Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Ein Einschleppen des Virus zu verhindern ist oberstes Ziel. Darüber hinaus gilt es auch jene Personen zu sensibilisieren, die sich in der kommenden Ferienzeit in den Ausbruchsregionen in Ungarn und der Slowakei aufhalten werden.
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die vor allem Paarhufer wie Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen aber auch Kamelartige, wie Lamas und Alpakas, betreffen. „Tritt in einem Betrieb ein Fall auf, müssen alle empfänglichen Tiere gekeult werden – und das ist natürlich existenzbedrohend für die betroffenen Landwirte“, betont Landesveterinärdirektor Peter Schiefer.
Vorsichtsmaßnahmen am Hof
Auch wenn das Virus für den Menschen ungefährlich ist, sind die Auswirkungen auf landwirtschaftliche Betriebe und die Region für einen längeren Zeitraum enorm. „Umso wichtiger ist es, die Einschleppung dieser gefährlichen Krankheit zu verhindern und bestimmte Vorsichtsmaßnahmen schon jetzt zu beachten“, sagt Landesveterinärdirektor Schiefer. Landwirte setzen aktuell Biosicherheitsmaßnahmen auf Betrieben um. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür, die Hygienemaßnahmen am Betrieb durchzuführen. Wichtig ist, dass nur mehr jene den Stall betreten, die dort arbeiten müssen. Fremden Personen sollte betriebseigene Stallkleidung zur Verfügung gestellt werden.
Besondere Vorsicht in der Ferienzeit
Der Zugang von betriebsfremden Personen zu den Tieren, die die Krankheit bekommen können, sollte daher auf das Notwendige minimiert werden. Wenn dies nicht gänzlich verhindert werden kann, sollen unbedingt Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen eingehalten werden. Empfohlen wird jedenfalls gründliches Händewaschen, ein Desinfizieren der Hände, betriebseigene Stallkleidung und Zutritt nur über eine Desinfektionswanne. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Personen aus Ausbruchsgebieten auf den Hof kommen.
Kein Import tierischer Rohprodukte
Großes Risiko bergen auch rohe Milch und Frischfleisch aus Seuchengebieten in sich. Es ist wichtig, dass keine solchen Produkte eingeführt und mitgebracht werden. Die Mitnahme von vor allem Rohmilch und frischem Fleisch aus Ungarn und der Slowakei ist aktuell gesetzlich verboten und wird auch an den Grenzübergängen kontrolliert.
Große Vorsicht bei Reisen in MKS-Zonen
Angesichts der bevorstehenden Ferienzeit wird darauf hingewiesen, dass eine Übertragung des Virus nicht nur von Tier zu Tier erfolgen kann, sondern auch über verseuchtes Material. Vor allem für Landwirte ist es daher wichtig, keinen Kontakt mit möglicherweise infizierten Betrieben in MKS-Sperrzonen im Ausland zu haben.
Virus „heftet“ sich fest
Diese Warnung gilt aber für alle Personen, die sich in MKS-Sperrzonen aufhalten. Da das Virus sehr widerstandsfähig ist und an Schuhsohlen, Autoreifen, Kleidung haften und sogar tiefgefroren lange überleben kann, ist besondere Vorsicht und Sorgfalt geboten. Eine Einschleppung für die Betriebe wäre existenzbedrohend.
Laufende Information
Neben der laufenden Sensibilisierung der Landwirte, der Gesamtbevölkerung, der Reisende und verarbeitender Betriebe werden zusätzlich beim Land Salzburg auch die Strukturen für eine allfällige Krisensituation aufgestellt. Diese Vorbereitungen sind jedenfalls nötig, da im Ernstfall in einem Umkreis von drei Kilometern von einem Ausbruchsort alle Betriebe mit empfänglichen Tieren kontrolliert und getestet werden müssen. Die Veterinärdirektion ist täglich im Austausch mit den Kollegen in den anderen Bundesländern sowie mit dem Bund. Auch die Informationsarbeit des Landes läuft parallel. Es wird umgehend bei Veränderungen der Lage reagiert und den Medien und der Öffentlichkeit transparent das Ausbruchsgeschehen berichtet.