AK: Zahl der Krankenstände ist stabil, aber in manchen Branchen aufgrund der Arbeitsbedingungen sehr hoch

Die Beschäftigten in Oberösterreich waren 2023 im Durchschnitt 15,8 Tage im Krankenstand. Das ist ein geringer Anstieg gegenüber 2022 (15,4 Tage). Aber in manchen Branchen liegen die Krankenstände auffällig über dem Durchschnitt, zum Beispiel in der Gebäudereinigung und Abfallentsorgung (19,2 Tage) sowie in den Gesundheits-, Pflege,- und Sozialberufen (17,3 Tage). AK-Präsident Stangl fordert einmal mehr: „Es braucht bessere Arbeitsbedingungen und Maßnahmen gegen physische und psychische Belastungen.“

In Branchen mit mehr und längeren Krankenständen herrschen oft belastende Arbeitssituationen. Besorgniserregend sind etwa die überdurchschnittlich hohen Krankenstände im Gesundheits-, Pflege- und Sozialwesen mit 17,3 Tagen. „Die Arbeitsbedingungen sind in dieser Branche offensichtlich besonders belastend“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.

Einen neuen und traurigen Rekord von 950.000 Krankenstandstagen gab es 2023 in Oberösterreich aufgrund psychischer Erkrankungen. Hier ist verbesserte Prävention am Arbeitsplatz überfällig, etwa durch verpflichtenden Einsatz von Arbeitspsycholog:innen und strengere Kontrollen durch die Arbeitsinspektion.

Weiters fordert die AK Oberösterreich:

  • Einen Kündigungsschutz im Krankenstand, damit Menschen sich wirklich auskurieren können und sich nicht krank zur Arbeit schleppen müssen.
  • Verpflichtende betriebliche Wiedereingliederungsmaßnahmen für Langzeitkranke.
  • Das Gesundheitssystem muss einen raschen und unkomplizierten Zugang zu den benötigten Behandlungen und Therapien gewährleisten.

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Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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