Ankauf aus Privatbesitz – Sicherung ökologisch wertvoller Flächen
Der Kärntner Weißensee ist der höchstgelegene Badesee in den Alpen und eines der beliebtesten Gewässer Österreichs. An seinem Südufer, in der Gemeinde Weißensee, Ortsteil Naggl, konnten die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) nun durch einen Ankauf weitere Naturflächen von knapp 15.000 m² für die öffentliche Hand sichern. Sie liegen in moderater Hanglage zwischen See und Naggler Landesstraße in unmittelbarer Nähe zum Landschaftsschutzgebiet Weißensee und zu ausgewiesenen Naturschutzflächen.
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig begrüßt den Zukauf durch die Bundesforste: „Österreichs Seen und Gewässer sind wahre Naturjuwele und wertvolle Ökosysteme, die es zu bewahren gilt. Sie tragen auch maßgeblich zur Lebensqualität der Menschen in der Region bei. Es freut mich, dass Ankäufe von Grundstücken durch die öffentliche Hand gelingen, vor allem wenn sie einen Mehrwert für die Bevölkerung, etwa durch öffentliche Badeplätze, frei zugängliche Seeuferflächen oder zur Sicherung ökologisch wertvoller Flächen dienen.“
„Als größter Seen- und Naturraumbetreuer des Landes liegt uns sehr viel daran, möglichst viele der noch vorhandenen Naturgrundstücke an unseren Seen zu bewahren“, so Georg Schöppl, Vorstandssprecher der Österreichischen Bundesforste. „Deshalb freuen wir uns besonders, dass es nun nach dem Ankauf eines Naturufergrundstücks am Wörthersee im Frühjahr auch am Weißensee gelingt, eine Fläche aus Privatbesitz zu erwerben.“
Wertvolle ökologische Flächen sichern
Die Fläche setzt sich aus mehreren Grundstücken zusammen. Die dort befindlichen Wiesen entlang der Landesstraße sollen auch in den nächsten Jahren noch landwirtschaftlich extensiv genutzt werden. Rund ein Drittel der etwa sichelförmigen Liegenschaft ist im nördlichen, seenahen Teil mit einem kleinen Wald sowie mit Sträuchern bewachsen. Ebenso auf der Fläche verläuft der als Wildbach eingestufte Naggler Mühlbach, der dort in den Weißensee mündet. Auf einer Länge von rund 20 Metern schließt das Grundstück direkt an den Schwemmkegel des Baches im Weißensee an.
„Bei der Fläche am Weißensee geht es in erster Linie um die Sicherung der Naturfläche für die Öffentlichkeit und um den Schutz und die Erhaltung der Natur sowie ökologisch wertvollen Lebensraums, vor allem entlang des Baches“, so Schöppl. Die Übergabe ist vorbehaltlich der Genehmigung durch die Grundverkehrskommission für Herbst 2024 vorgesehen.
Weitere Ankaufsmöglichkeiten werden geprüft
„Wo immer es möglich und wirtschaftlich vertretbar ist, kaufen die Bundesforste Seeufergrundstücke an. Wir erweitern damit entweder den öffentlichen Seezugang oder schützen Naturufer“, erklärt Schöppl. „Sollte sich am Weißensee eine weitere Gelegenheit auftun, ein Grundstück aus Privatbesitz für die Republik zu erwerben, werden wir sie gerne nützen.“
Bundesforste als Seenbewirtschafter
Österreichweit betreuen die Bundesforste insgesamt 74 der größeren Seen (größer als ein Hektar) – darunter beliebte Badeseen wie Attersee, Traunsee, Millstätter See oder Wörthersee. Dabei gehört ihnen meist nur der Seegrund. Seeufergrundstücke sind nur wenige in ÖBf-Besitz. Den Großteil davon stellen die Bundesforste bereits heute als Naturbadeplätze oder öffentliche Erholungsflächen für Gemeinden kostenlos zur Verfügung. Darüber hinaus entwickeln und unterstützen die Bundesforste gewässerökologische Schutzmaßnahmen wie etwa Projekte zur Renaturierung von Seeufern oder zum Schutz heimischer Fisch- und Vogelarten.