Bahnbrechende Forschung zu Arzneimitteln in Salzburg

Ergebnisse könnten Krebstherapie revolutionieren / Ludwig-Boltzmann-Institut erarbeitet Grundlagen

An der Entwicklung völlig neuer Wirkstoffe zur Behandlung verschiedenster Erkrankungen, besonders aber Krebserkrankungen, forscht die Biowissenschaftlerin Nicole Meisner-Kober an einem Ludwig-Boltzmann-Institut in Salzburg. Mit ihrem Team untersucht sie, wie sogenannte Vesikel als Transporter für Wirkstoffe im Körper genutzt werden könnten. Das Institut wird mit 15 Millionen Euro von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft und dem Land Salzburg finanziert.

Diese Grundlagenforschung, die an der Paris Lodron Universität Salzburg betrieben wird, könnte zu neuartigen Therapien und Behandlungsmethoden führen, die es so noch nicht gibt. Gleichzeitig ist das Ludwig-Boltzmann-Institut ein Paradebeispiel für die Kompetenz Salzburgs im Bereich der „Life Sciences“, also der Forschung und Entwicklung in Gesundheit und Medizin. Eine weitere Besonderheit des Institutes: Es schlägt quasi die Brücke zwischen Grundlagenforschung und der Anwendung im großen Stil.

Im Bild v.l.: Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Nicole Meisner-Kober, Direktorin Ludwig Boltzmann Institut für nanovesikuläre Präzisionsmedizin, Freyja-Maria Smolle-Jüttner, Präsidentin Ludwig Boltzmann Gesellschaft und Bildungsminister Martin Polaschek
(C) Land Salzburg/Neumayr/Leopold

Haslauer: „Life Science ist eine Stärke Salzburgs.“

Das Ludwig-Bolzmann-Institut, dass in Salzburg Forschung auf höchstem Niveau mit internationaler Strahlkraft betreibt, zeigt für Landeshauptmann Wilfried Haslauer, „dass unser Bundesland bereits eine Größe in den Life Sciences ist. Diese Stärke wollen wir mit dem Masterplan Life Sciences weiter ausbauen und auch bei anderen Forschungsprojekten in diesem Bereich forcieren, dass die Ergebnisse auch den Weg in die Anwendung finden“, so Haslauer und er ergänzt: „Im Mittelpunkt steht hier immer der Mensch, das Ziel ist es unsere Lebensqualität zu verbessern.“

Meisner-Kober: „Riesen Potenzial für viele Therapien.“

Die Vesikel, die in Salzburg erforscht werden, sind kleine Bläschen die eine fundamentale Rolle in der Kommunikation von Zellen spielen. „Das bietet ein riesen Potenzial, wenn man Wirkstoffe in den Körper einschleusen, verfügbar machen und zielgerichtet sowie über Barrieren hinweg transportieren will“, so Nicole Meisner-Kober, die Direktorin des Ludwig-Boltzmann-Institut für nanovesikuläre Präzisionsmedizin.

Chancen für Krebstherapie

Besonders in der Krebstherapie gäbe es Anwendungsmöglichkeiten für die in Salzburg erforschten Vesikel. „Dort gibt es eine Reihe von Wirkstoffen die gut wären, aber zu Nebenwirkungen in gesundem Gewebe führen. Wenn es gelingen würde einen Wirkstoff gezielt in einen Tumor oder Metastasen zu verabreichen, das wäre ein Durchbruch in der Krebstherapie“, so Meisner-Kober und sie ergänzt: „Jetzt geht es darum herauszufinden, wo die Schwierigkeiten in der Herstellung sind und wie wir Wirkstoffe hineinbringen und welche Vesikel für welche Anwendung geeignet sind.“

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Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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