Linz. Die ständig steigenden Einsatzzahlen der Bergrettung in Oberösterreich machten eine völlig neue Form der Alarmierung und Bearbeitung von Einsätzen notwendig. Neben einer Vereinfachung bei der Notrufbearbeitung wurde auch die Qualität der Einsatzinformationen wesentlich verbessert. Der Zentrale Leitstellenverbund des OÖ. Roten Kreuzes und die Bergrettung OÖ haben mit einem Startup aus Wien Vorteile für Einsatzkräfte und Patienten realisiert!
Mehr als verdoppelt haben sich die Einsatzzahlen der Bergrettung in den letzten 10 Jahren in Oberösterreich! Über 600 Einsätze sind jährlich abzuarbeiten. Damit verbunden ist ein erheblicher Arbeitsaufwand für den Zentralen Leitstellenverbund des OÖ. Roten Kreuzes, der den Bergrettungsnotruf 140 hostet. Aber auch die 23 Bergrettungsortstellen in OÖ sind gefordert, vor allem wenn sie mehrmals täglich oder zu Paralleleinsätzen ausrücken müssen.
Gemeinsam mit dem Startup-Unternehmen „moPS“ (mobile services für Public Safty) aus Wien haben Bergrettung und OÖ. Rotes Kreuz eine Alarmierungsapp umgesetzt, die einerseits bei der Leitstelle eine deutliche Entlastung ermöglichte, andererseits mehr und schnellere Informationen für Bergretterinnen und Bergretter liefert.
Bei einer Alarmierung läuft nun der Notruf ohne Zwischensystem direkt in die Alarmierungsapp der Bergrettung ein. Damit werden Verzögerungen vermieden und wichtige Informationen wie Standortdaten, Rückrufnummern oder Verletzungsmuster rasch weitergegeben.
Die Bergrettung profitiert von bis jetzt nicht vorhandenen Standortdaten des Unfallmelders und der Einsatzkräfte. Auch die Rückmeldung der Bergretterinnen und Bergretter ermöglicht der Einsatzleitung sekundenschnell die aktuelle Mannschaftsstärke abrufen zu können und im Bedarfsfall Nachalarmierungen frühzeitig zu veranlassen. Zudem erfolgt die Einsatzkommunikation über einen integrierten Chatkanal samt Weiterleitung von Dokumenten und Fotos. Die gesamten Informationen werden gespeichert und stehen als Einsatzdokumentation weiterhin zur Verfügung.
„Die neue App sendet alle wichtigen Informationen direkt an die alarmierten Einsatzkräfte und erleichtert im Einsatzfall auch die Kommunikation zwischen der Leitstelle des Roten Kreuzes und den Einsatzkräften der Bergrettung. Dies trägt dazu bei, dass Menschen bei Alpinunfällen noch schneller geholfen und damit Leben gerettet werden kann“, sagen Klaus Kaiserseder, Dienstführender der Rettungsleitstelle Linz-Mühlviertel und Michael Gruber, Funkreferent der Bergrettung OÖ.