Die österreichische Industrie sieht sich in kritischer Lage
„Die österreichische Industrie steht vor enormen Herausforderungen. Die hohen Abgabenquoten, die gestiegenen Energiekosten und überbordende Bürokratie führen zu einer dramatischen Belastung der Unternehmen. Die nächste Bundesregierung muss rasch aktiv werden“, läuten für Erich Frommwald, Obmann der Sparte Industrie der WKOÖ, anlässlich des Spartenobleutetreffens der österreichischen Industrie in Vorarlberg die Alarmglocken.
„Die Lage spitzt sich zu. Wir dürfen nicht länger zusehen, wie Unternehmen unter den aktuellen Rahmenbedingungen zunehmend unter Druck geraten und bereits auch Mitarbeiter abbauen müssen. Wir brauchen rasches und entschlossenes Handeln seitens der nächsten Bundesregierung, um die industrielle Basis und damit den Wohlstand unseres Landes nicht zu gefährden. Es braucht klare politische Signale und Maßnahmen, die neben den erforderlichen langfristigen Lösungen, auch kurzfristige Entlastungen bringen“, sagt Frommwald.
Vorarlbergs Wirtschaftslandesrat Marco Tittler betont die berechtigten Anliegen der Industrie: „Vor allem in Zeiten des härter werdenden globalen Wettbewerbs dürfen wir die heimischen Unternehmen nicht mit übertriebener Bürokratie und Abgaben belasten. Es ist entscheidend, dass wir gemeinsam Rahmenbedingungen schaffen, die die Bürokratie auf ein gesundes Maß zurückführen und im Land nachhaltig Wachstum zurückbringen.“
Die Konferenz der Industrie-Spartenobleute stand ganz im Zeichen der drängendsten Probleme. Die Vertreter der Industriesparten von Vorarlberg, Oberösterreich, Salzburg, Tirol, der Steiermark und Kärnten verabschiedeten dabei einen 3-Punkte-Plan, der konkrete Lösungen für die dringendsten Herausforderungen aufzeigt. Dieser Plan richtet sich sowohl gegen die steigende Steuerlast und hohen Energiepreise, er beinhaltet auch die Notwendigkeit einer deutlichen Entschlackung der Bürokratie. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf stabilen Rahmenbedingungen für die ökologische Transformation, bei konkurrenzfähigen Preisen im globalen Wettbewerb.
Die Zielsetzungen des 3-Punkte-Plans:
- Senkung der Abgabenquote und der Lohnnebenkosten
- Energietransformation mit wettbewerbsfähigen Preisen und praxistauglich gestalten
- Bürokratieabbau, u.a. durch Reduktion von überbordenden Meldepflichten und Beschleunigung von Verwaltungsverfahren
Die heimische Industrie fordert daher von der künftigen Bundesregierung rasches Handeln, um die notwendigen Rahmenbedingungen für eine stabile und innovative Wirtschaft zu schaffen. „Unsere Unternehmen sind Teil der Lösung, dafür brauchen sie jedoch auch die richtigen Rahmenbedingungen und konkurrenzfähige Energiepreise“, betont Frommwald.