Starke Regionen für einen starken Standort
Einblicke in unterschiedlichste Betriebe konnte Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner bei seinem Bezirkstag in Gmunden gewinnen: „Die Gespräche mit den Unternehmerinnen und Unternehmern vor Ort sind mir ein besonderes Anliegen, denn nirgendwo sonst bekommt man einen so unmittelbaren Einblick in die Herausforderungen und Anliegen des Unternehmertums – ob Handwerksbetrieb oder internationaler Player“, umreißt Landesrat Achleitner den Hintergrund seiner Besuche im Bezirk Gmunden. Am Programm standen die Firma Redtenbacher in Scharnstein, die Tischlerei Lidauer ebenfalls in Scharnstein und Laakirchen Papier in Laakirchen. Redtenbacher Präzisionsteile, Scharnstein.
Von der Sensenproduktion, die 1987 eingestellt wurde, zur Produktion von Brillenschanieren
– das ist die Entwicklung der Firma Redtenbacher Produktionsteile. Der Scharnsteiner Betrieb ist heute am Weltmarkt führend in der Produktion von Präzisionsteilen aus Metall und Kunststoff und bei der automatisierten CNC-Fertigung sowie automatischen Montage.
Lidauer Tischlerei GmbH, Scharnstein
Die familiengeführte Tischlerei in Scharnstein konnte gerade mit dem Spatenstich für ein neues Firmengebäude einen wichtigen Schritt in seiner Entwicklung setzen. Das Bestandsgebäude bleibt erhalten und wird erweitert, um eine nachhaltige und moderne Produktion zu gewährleisten. Um die Bodeninanspruchnahme gering zu halten, wird bewusst auf eine Tiefgarage statt eines Parkplatzes gesetzt.
Laakirchen Papier AG, Laakirchen
Gegründet im Jahr 1967 ist das Unternehmen auf die Herstellung von Publikations- und Verpackungspapieren auf Basis von Recyclingpapier spezialisiert. Neben den Kernmärkten Deutschland, Österreich und Italien exportiert das Unternehmen auch nach Mittel- und Osteuropa sowie in Überseemärkte. Die Energie- und Wärmeversorgung des Standortes erfolgt mehr und mehr aus nachhaltigen Quellen (Photovoltaik, Wasserkraft, Biomasse).
„Die Einblicke in unsere regionalen Betriebe bestärken mich: durch innovative Ansätze und Zugänge sind die Unternehmen und die Region gerüstet für die Zukunft – und damit auch der Standort Oberösterreich“, resümiert Landesrat Achleitner.
Oberösterreich – wirtschaftliche Standortbestimmung
„Die Eintrübung der wirtschaftlichen Entwicklung wirkt sich immer stärker auch auf Oberösterreich aus. Dies vor allem deswegen, weil unser Bundesland Standort vieler international tätiger Unternehmen ist, die derzeit in einem besonders schwierigen Marktumfeld agieren. So steigt auch in Oberösterreich die Zahl der Arbeitssuchenden, zugleich ist aber die Nachfrage nach Fachkräften nach wie vor hoch und wird aufgrund der demografischen Entwicklung auch weiter zunehmen. Die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt vollziehen sich immer rascher und dynamischer, daher müssen auch in der Arbeitsmarktpolitik eine möglichst große Flexibilität und innovative Ansätze im Vordergrund stehen“, stellt Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner fest.
„So wird aktuell in der aktiven Arbeitsmarktpolitik in unserem Bundesland noch stärker ein Fokus darauf gelegt, Menschen in Beschäftigung zu bringen und zu halten. Im Rahmen des neuen ‚Standortprogramm für Arbeit in Oberösterreich – upperWORK‘
wurden entsprechende Möglichkeiten geschaffen, rasch und flexibel auf
Veränderungen am Arbeitsmarkt und die Bedarfe der Unternehmen einzugehen. Neue
Ausbildungsangebote wie die ÖkoTech-Akademie im Bereich Nachhaltigkeit zeigen bereits erste Erfolge“, hebt Achleitner hervor.
„Darüber hinaus soll mit neuen innovativen Modellen wie der Job-Drehscheibe erreicht werden, dass Beschäftigte von einem Unternehmen in ein anderes wechseln, ohne dazwischen arbeitslos gemeldet zu sein“, erklärt Landesrat Achleitner.
Insgesamt 367,15 Millionen Euro werden heuer im Rahmen von upperWORK in Qualifizierungs- und Beschäftigungsmaßnahmen in unserem Bundesland investiert.
Die aktuelle Lage am oberösterreichischen Arbeitsmarkt
(Daten: Oktober 2024)
Mit einer Arbeitslosenrate von 4,6 Prozent hat Oberösterreich die niedrigste Arbeitslosenrate
aller Bundesländer, auch die Beschäftigtenzahl ist mit 702.000 weiter hoch und gegenüber
dem Vormonat um 5.000 Personen gestiegen: „Dennoch stellen wir uns auf eine
herausfordernde Zeit am Arbeitsmarkt ein, denn die wirtschaftlich schwierige Gesamtsituation
schlägt natürlich auch auf den Arbeitsmarkt durch“, so Landesrat Achleitner.
Den 33.797 Arbeitsuchenden stehen aktuell zwar noch mehr als 20.000 offene Stellen
gegenüber, um 20 Prozent weniger als im Oktober des Vorjahres. Ähnlich hoch ist der
Rückgang bei den offenen Lehrstellen – aktuell gibt es aber nach wie vor 1.663 offene Lehrstellen in Oberösterreich. 881 Jugendliche in Oberösterreich sind derzeit auf
Lehrstellensuche. Mit 5 Prozent liegt die Arbeitslosenquote bei den Jugendlichen nur leicht
über der allgemeinen Arbeitslosenrate.
Aktuelle Lage am Arbeitsmarkt im Bezirk Gmunden
(Letzte verfügbare Daten: September 2024)
- Unselbständig Beschäftigte: 44.302
- AL-Quote: 3,2%
- Arbeitslose: 1.477
o Davon Jugendliche bis 25 Jahre: 206
o Davon Ältere über 50 Jahre: 492 - Offene Stellen: 1.523
o Stellenandrangziffer: 1
o 25 Lehrstellensuchende können aus 143 offenen Lehrstellen wählen
Fokus erster Arbeitsmarkt – Menschen in Beschäftigung bringen und halten:
„Viele Unternehmen haben in der vergangenen Hochkonjunkturphase ihren Personalstand
deutlich erhöht. Aufgrund der wirtschaftlichen Eintrübung gibt es nun personelle
Überkapazitäten, die teilweise wieder abgebaut werden. Hier ist es notwendig, rasch und
flexibel zu reagieren, etwa mit dem Modell ‚Job-Drehscheibe‘“, erklärt Landesrat Achleitner.
„Mittel- und langfristig werden uns durch die demografische Entwicklung immer mehr
Arbeitskräfte fehlen. Unser neuer Oberösterreichischer Fachkräftemonitor zeigt, dass in
Oberösterreich 2030 voraussichtlich 83.460 Fachkräfte fehlen werden. Bis zum Jahr 2040 wird
für unser Bundesland ein Bedarf von rund 151.000 Fachkräften prognostiziert. Daher ist
kurzfristiges Reagieren angesichts der steigenden Arbeitslosigkeit wichtig, aber wir müssen
zugleich auch schon jetzt die Voraussetzungen schaffen, damit mittel- und langfristig der
Arbeitskräftebedarf abgedeckt werden kann“, so Achleitner.
Im Rahmen von upperWORK wird daher gemeinsam daran gearbeitet, alle Potenziale für den
Arbeitsmarkt in Oberösterreich zu heben: - Jugendliche
- Frauen
- Personen mit Migrationshintergrund
- Ältere Personen
- Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen„Dieser strategische Umbau in der Arbeitsmarktpolitik ist umso mehr erforderlich, als sich die
Zyklen am Arbeitsmarkt verändern und aufgrund der vergangenen Krisenjahre immer
kurzfristiger werden. Dies bedeutet für uns auch, dass das flexible, rasche Reagieren auf
veränderte Rahmenbedingungen am Arbeitsmarkt immer wichtiger wird“, erklärt Landesrat
Achleitner.
Neue „Job-Drehscheibe“ für OÖ – Betriebsmatching:
„Es zeigt sich aktuell in Oberösterreich, dass es auf der einen Seite bei vielen Unternehmen
nach wie vor eine hohe Nachfrage und einen dringenden Bedarf an Fachkräften gibt. Auf der
anderen Seite gibt es Betriebe mit personellen Überkapazitäten, bei denen es zu
Freisetzungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommt. Hier soll mit dem neuen Modell
der ‚Job-Drehscheibe‘ angesetzt werden: Suchende Mitarbeiter werden mit suchenden Firmen
zusammengebracht und direkt vor Ort kann der direkte Wechsel des Dienstgebers erfolgen,
ohne dass die Menschen zwischenzeitig arbeitslos werden“, erläutert Landesrat Achleitner.
Die Vorteile, die sich daraus ergeben: - Fließender Übergang zwischen alter und neuer Arbeitsstelle
- Win-Win-Situation für die Mitarbeiter/innen und die oö. Unternehmen, da diese durch die
Job-Drehscheibe direkt zu qualifizierten, geeigneten Fachkräften kommen. - Die hohe Anzahl an offenen Stellen zeigt, dass der Arbeitsmarkt in Oberösterreich nach
wie vor sehr aufnahmefähig ist. Das bringt insbesondere für KMU, für die es eine
besondere Herausforderung ist, Mitarbeiter/innen zu finden, eine leichte Entspannung. - Tourismus im Salzkammergut: Gemeinsam stärker werden
Aufstieg zur Premium-Destination
„Mit 3,26 Millionen Nächtigungen im Tourismusjahr 2023 ist das Salzkammergut der größte
Player im oberösterreichischen Tourismus und zählt zu den international bekanntesten
Destinationen Österreichs. Mit der gemeinsamen Destinations-Management-Organisation
steigt das Salzkammergut zu einer absoluten Premium-Destination im internationalen
Maßstab auf. Die Strategie, alle Kräfte zu bündeln und die etablierte,
bundesländerübergreifende Partnerschaft für das Salzkammergut weiter zu stärken schafft
beste Aussichten für einen gemeinsamen Höhenflug – für eine starke, gemeinsame
internationale Vermarktung und damit mehr Sichtbarkeit in einem scharfen
Wettbewerbsumfeld“, erklärt Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner.
Das Ganze ist mehr als die Summe der Teile
Mit der Zustimmung der Aufsichtsräte der betroffenen Tourismusverbände steht fest, dass die
OÖ. Landesregierung auf Basis der Zielvorgaben der Landes-Tourismusstrategie 2030 und
des Oö. Tourismusgesetzes mit 1. Jänner 2025 eine neue Tourismusstruktur für Oberösterreich verordnen wird. Dadurch entstehen die aus den bisher 19 Tourismusverbänden sieben Destinations-Management-Organisationen.
Nach dem Motto „Das Ganze ist mehr als die Summe der Teile“ wachsen im oberösterreichischen Salzkammergut die bisherigen Tourismusverbände Attersee-Attergau, Bad Ischl, Inneres Salzkammergut, Mondseeland-Mondsee-Irrsee, St. Wolfgang und Traunsee-Almtal zusammen. Die neue Destinations-Management-Organisation Salzkammergut wird ein wesentlich breiteres Aufgabenspektrum wahrnehmen als die bisherigen Tourismusverbände: „Die Tourismusorganisationen der Zukunft sind mit neuen Aufgaben konfrontiert, die weit über die Vermarktung der Destination nach außen hinausgehen. Mehr als das quantitative Wachstum von Gästeankünften wird ein nachhaltiges und smartes Management der Destination nach innen und nach außen in den Fokus rücken.
Die Tourismusakzeptanz und das Erkennen der Relevanz des Tourismus als wichtigen Wirtschaftszweig innerhalb der Region ist die Voraussetzung für ein verbessertes Gesamterlebnis unserer Gäste in einem einladenden und gastfreundlichen Lebensumfeld“, präzisiert Landesrat Achleitner.
Gemeinsam stärker werden
Die Landes-Tourismusstrategie 2030 steckt den gemeinsamen Rahmen für die touristische
Entwicklung in den nächsten Jahren ab. „Das Zielbild ist eine klare Ansage, wie wir uns
Oberösterreich als Freizeit- und Erholungsraum vorstellen: Wert statt Menge, echte,
qualitätsvolle und gleichzeitig nachhaltige Urlaubserlebnisse im Einklang mit der Natur und mit
den Menschen in der Region. Mit der echten, ehrlichen Gastgeber-Qualität haben wir ein
starkes Fundament, auf dem wir in Zukunft unter der gemeinsamen Marke Salzkammergut die
Weiterentwicklung der Angebote und die internationale Marktkommunikation aufbauen
können“, betont Landesrat Achleitner.
„Das Motto ‚Gemeinsam stärker‘ bringt uns zum Erfolg. Das haben wir schon bisher unter
Beweis gestellt. Mit der fokussierten und abgestimmten Bearbeitung der internationalen
Märkte um neue Gäste für einen Urlaub im Salzkammergut zu begeistern. Mit der
bundesländerübergreifenden Kampagne ‚Salzkammergut verbindet‘, die Ressourcen aus drei
Bundesländern bündelt. Und nicht zuletzt zeigt die Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl
Salzkammergut 2024 die Region so, wie sie ist: ein europaweit einzigartiger Lebens- und
Kulturraum, in dem es sich wunderbar entspannen, genießen und leben lässt“, hebt Landesrat
Achleitner hervor.
Besuch Tischlerei Lidauer in Scharnstein – Wolfgang Sparber, Geschäftsführer Lidauer Tischlerei GmbH, Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner, Anton Moser, Geschäftsführer Lidauer Tischlerei GmbH. Foto: Land OÖ/Andreas Maringer,