Sprengung eines Zigarettenautomaten – Klärung. Aktuelle oö. Polizeimeldungen

Bezirk Schärding

Drei vorerst unbekannte Täter hatten in der Nacht zum 11. Juni 2023 einen Zigarettenautomaten in Kopfing im Innkreis gesprengt und Bargeld und Zigarettenpackungen gestohlen.
Aufgrund umfangreicher Ermittlungen der Polizei Münzkirchen in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis konnte der Einbruch nun geklärt werden.
Von der Polizei Simbach am Inn wurde auf dem Mobiltelefon eines 31-jährigen Deutschen, der bereits wegen 16 gleich gelagerter Einbruchsdiebstähle inhaftiert gewesen war, bei einer Sicherstellung ein Screenshot eines Zeitungsartikels des Einbruchsdiebstahles in Kopfing im Innkreis gefunden.
Bei den weiteren Ermittlungen gelang es dann der Polizei Münzkirchen, in Abstimmung mit der Polizei Simbach am Inn und dem Landeskriminalamt Salzburg, dem 31-Jährigen die Tat am 11. Juni 2023 nachzuweisen. Auch ein 36-jähriger Komplize wurde ausgeforscht. Der dritte Beteiligte ist derzeit noch unbekannt. Die beiden Verdächtigen werden bei der Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis angezeigt.

Festnahme nach Klärung von mehreren Straftaten

Bezirk Linz-Land

Ein unterstandsloser 22-Jähriger wird beschuldigt im Zeitraum zwischen 8. September 2024 und 22. September 2024 in einem Einkaufszentrum im Bezirk Linz-Land insgesamt 20 Delikte gegen fremdes Eigentum und zwei Urkundenunterdrückung begangen zu haben.
Am 8. September 2024 gegen 22:45 Uhr kam es zu einem kleinen Brandereignis in der Lüftungszentrale des Einkaufszentrums. Dabei konnte ermittelts werden, dass der Unterstandslose sein Lager in der unversperrten Lüftungszentrale aufgeschlagen hatte und es, vermutlich durch eine Zigarette, zu einem kleinen Brand kam, der rasch gelöscht werden konnte. Bei der polizeilichen Kontrolle wurde beim 22-Jährigen diverses Diebesgut gefunden. Bei den darauffolgenden intensiven Ermittlungen konnten dem Verdächtigen zehn Einbruchsdiebstähle, davon sechs vollendet, fünf Diebstähle, zwei Entfremdungen unbarer Zahlungsmittel, zwei Sachbeschädigungen, ein betrügerischer Datenverarbeitungsmissbrauch und zwei Urkundenunterdrückungen zugeordnet werden.
Bei der Staatsanwaltschaft Linz wurde eine Festnahmeanordnung erwirkte, die am 28. Oktober 2024 vollzogen werden konnte. Der 22-Jährige wurde in die Justizanstalt Linz eingeliefert.

Update zu Einsatz in Altenfelden

Landespolizeidirektion Oberösterreich

Der Einsatz nach dem Doppelmord am 28. Oktober 2024 war beispiellos in der jüngeren Geschichte der Landespolizeidirektion Oberösterreich. Nachdem die zweite Tat bekannt wurde und man von einem flüchtigen und bewaffneten Täter ausgehen musste, der möglicherweise noch weitere schwere Straftaten begehen hätte können, wurde ein polizeilicher Großeinsatz gestartet.
Das Hauptziel war von Beginn an, weitere Opfer zu vermeiden und den Beschuldigten möglichst schnell zu finden.
Bei der Suche nach dem namentlich bekannten Beschuldigten waren täglich rund 250 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. Neben Spezialkräften wie dem Einsatzkommando Cobra und der Schnellen Interventionsgruppe waren auch Einheiten aus anderen Bundesländern beteiligt. Aufgrund mehrerer Hinweise und Ermittlungen wurde ein Gebiet in der Größe von 100 Quadratkilometern als Einsatzraum definiert. Dieses erstreckte sich über die Gemeinden Arnreit, Altenfelden und Kirchberg ob der Donau. Die Topografie des Gebiets ist unterschiedlich: Ortskerne, Wiesen und Felder, vor allem aber mehrere großen Waldgebiete mit teilweise steilen Abhängen und enormen Höhenunterschieden. Schritt für Schritt suchten die Einsatzkräfte das Gebiet ab, kontrollierten Feldwege, Straßen, Gewässer und gingen sämtlichen Hinweisen nach. Es wurden Hochstände, Jagdhütten und Höhlensysteme durchsucht. Neben technischen Hilfsmitteln wie Polizeihubschrauber, Wärmebildkameras, Drohnen, gepanzerten Fahrzeugen und dem Polizeiboot, waren auch Taucher des Einsatzkommandos Cobra im Einsatz.

Hinweise:
Besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung. Diese hielt sich genau an die Anweisungen der Einsatzkräfte. Bis Samstagabend gingen zudem rund 500 Hinweise von den Menschen bei der Polizei ein. Jedem dieser Hinweise wurde nachgegangen. Vor allem aufgrund der hohen Gefährdungslage, gestaltete sich dies als sehr aufwendig – gleichzeitig aber als alternativlos. Die meisten Informationen zum möglichen Aufenthalt bzw. zum Fluchtfahrzeug betrafen das definierte Einsatzgebiet. Vereinzelt wurden auch in anderen Bezirken, anderen Bundesländern, ja sogar im benachbarten Ausland Einsätze ausgelöst.
Zusätzlich zu den klassischen polizeilichen Einsatzmitteln wurde auch versucht, den Aufenthaltsort des Gesuchten durch etwas unkonventionelle Art herauszufinden. Nach der Auffindung des Fluchtfahrzeuges am Freitag ließ man die Hunde des Beschuldigten im dortigen Waldstück nach dem Mann suchen. Diese wurden freigelassen und deren Weg durch Polizeidrohnen überwacht. Leider führte diese Maßnahme noch nicht zur Auffindung des Gesuchten.

Gefährdete Personen:
Neben der intensiven Suche nach dem mutmaßlichen Doppelmörder richtete sich der polizeiliche Fokus auf den Schutz der potenziell gefährdeten Personen. Diese rund 50 Personen stammten aus dem Umfeld des Beschuldigten. Der Personenkreis ergab sich teilweise aus Verwandtschafts- bzw. Bekanntschaftsverhältnissen, teilweise meldeten sich Personen selbstständig bei der Polizei. Für diesen Personenkreis wurden individuelle Schutzmaßnahmen ergriffen.

Spurenlage und Suche ab der Auffindung des Pkw:
Nach dem entscheidenden Hinweis eines Zeugen wurde am Freitagvormittag das Fluchtfahrzeug in einem Waldstück im Gemeindegebiet von Arnreit gefunden. Das Fahrzeug war auf einem Waldweg abgestellt, ein Gebiet, an der bereits am Dienstag Einsatzkräfte nach Fahrzeug bzw. dem Mann gesucht hatten. Danach konkretisierte sich das Suchgebiet auf dieses große Waldstück. Das Waldstück wurde umstellt und durch die Spezialkräfte intensiv durchsucht. Eine Einheit der Schnellen Interventionsgruppe fand am Samstag den Mann leblos im Wald. Der Auffindungsort befindet sich rund 800 Meter vom Abstellort des Fluchtfahrzeuges entfernt. Sämtliche Waffen des Mannes wurden an dessen Auffindungsort bzw. im Fahrzeug gefunden. Augenscheinlich hat er sich mit dem Schrotgewehr das Leben genommen. Nach Anordnung der Staatsanwaltschaft Linz wurde die Leiche zum gerichtsmedizinischen Institut nach Salzburg gebracht und dort obduziert. Das Fahrzeug wurde von der Tatortgruppe des Landeskriminalamtes spurentechnisch untersucht. Dabei konnten bislang keine Hinweise auf die Abstellzeit ermittelt werden. Ein Indiz ist ein weiterer Zeugenhinweis. Demnach seien Scheinwerfer eines Fahrzeuges am Donnerstag gegen 19 Uhr in besagtem Waldstück gesichtet worden.

Evaluierung:
Bei derartig großen Einsätzen ist eine Evaluierung standardmäßig vorgesehen. Dementsprechend hat Landespolizeidirektor Andreas Pilsl bereits am Montag dies beim Innenministerium angeregt.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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